Kirchengemeinden sammeln Geld für "Gesprächszeit" in der Pflege

Altenpfleger tanzen mit Bewohnern des Alten- und Seniorenheimes Marienstift
© Julian Stratenschulte/dpa
In der ambulanten Pflege ist Zeit für ein persönliches Gespräch und Aktionen mit Patientinnen und Patienten Mangelware.
Kirchengemeinden sammeln Geld für "Gesprächszeit" in der Pflege
Zeit ist in der ambulanten Pflege Mangelware - vor allem Zeit für ein persönliches Gespräch mit Patientinnen und Patienten. Mit ihrer Aktion "Lichtblicke - Gesprächszeit in der Pflege" wollen zwei evangelische Kirchengemeinden aus Würzburg ein Zeichen setzen, teilte das Dekanat am Donnerstag mit.

Die Aktionen startet am Sonntag (8. November) um 10.30 Uhr offiziell mit einem Gottesdienst. Ziel ist es, Spenden zu sammeln und "Gesprächszeit" in der ambulanten Pflege zu bezahlen.

Bislang würden Mitarbeiter des ambulanten Pflegedienstes Arche in Würzburg solche Gespräche oftmals nach ihrem Dienstschluss in der Freizeit führen. Zeit für Gespräche aber gehörte "grundlegend zur guten Pflege eines Menschen", sagte der stellvertretende Würzburger Dekan Max von Egidy. Die Kirchenvorstände der beiden evangelischen Kirchengemeinden Heuchelhof und Rottenbauer haben die Aktion ins Leben gerufen - und wollen damit auch ein politisches Signal senden.

Arche-Leiter Rolf Müßig sagte, er sei "stolz auf das soziale Engagement" seiner Mitarbeiter. Trotzdem sei es nicht in Ordnung, dass in der Pflege kaum Zeit für seelische Bedürfnisse vorgesehen sei. Die über Spenden geplante Vergütung für solche Gesprächszeit sei wichtig - die Pfleger könnten aber auch die Begleitung durch hauptamtliche Seelsorger in Anspruch nehmen.