Bedford-Strohm befürwortet AfD-Ausschluss beim Kirchentag

Bischof Heinrich Bedford-Strohm ist gegen AfD auf dem Kirchentag.
© Andreas Gebert/dpa
Bischof Heinrich Bedford-Strohm, hat die Ausladung von AfD-Politikern vom Kirchentag erneut verteidigt.
Bedford-Strohm befürwortet AfD-Ausschluss beim Kirchentag
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, hat die ausdrückliche Ausladung von AfD-Politikern vom Kirchentag in Dortmund erneut verteidigt. "Die Entscheidung des Kirchentagspräsidiums ist gefallen kurz nach den Ereignissen in Chemnitz, die eine deutliche Radikalisierung der AfD zeigten", sagte Bedford-Strohm der "Bild"-Zeitung (Montag).

"Radikale, deren Werte mit denen des Christentums nicht vereinbar sind, sollten, so habe ich den Sinn dieses Beschlusses verstanden, auf dem Kirchentag kein Podium bekommen", sagte der Theologe, der auch bayerischer Landesbischof ist. Das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags hatte im vergangenen September beschlossen, Vertreter der AfD nicht zur Mitwirkung auf Podien und zu Diskussionsveranstaltungen der anstehenden Großveranstaltung vom 19. bis 23. Juni einzuladen. Der Kirchentag ist eine Organisation evangelischer Laien und beschließt seine Regeln daher weitgehend unabhängig von der EKD. Das Präsidium hatte seine Entscheidung damit begründet, dass es in der AfD mittlerweile einen fließenden Übergang zum Rechtsextremismus und Verbindungen zu verfassungsfeindlichen Netzwerken gebe.

Bedford-Strohm sagte, eine Auseinandersetzung mit der AfD und Populismus insgesamt werde es auf dem Kirchentag dennoch geben. "Der Dialog soll, wird und muss stattfinden. Der Kirchentag wird die Sorgen und Meinungen der Menschen aufnehmen, auch derjenigen, die der AfD nahestehen."

Zu der Frage, ob AfD-Funktionäre aus der Kirche ausgeschlossen werden sollten, sagte Bedford-Strohm: "Man muss da unterscheiden." Es gebe in der AfD Leute, die rechtsextreme Positionen vertreten. "Wenn jemand sagt: Ich bin zuerst Deutscher und dann Christ, dann ist das Ketzerei! Solche Auffassungen haben keinen Platz auf unseren Podien", betonte der EKD-Ratsvorsitzende. "Mit Menschen, die AfD aus Protest wählen oder sich mit konservativen Positionen in anderen Parteien nicht mehr zu Hause fühlen, muss man im Gespräch bleiben", fügte er hinzu. "Die Grenzen des Dialogs sind erreicht, wo sich jemand menschverachtend oder rassistisch äußert."