Zahl der Tsunami-Opfer in Indonesien steigt weiter

Zahl der Tsunami-Opfer in Indonesien steigt weiter
Nach dem Tsunami an der indonesischen Küste steigt die Zahl der Opfer weiter. Wie die nationale Katastrophenschutzbehörde am Montag mitteilte, kamen durch die Flutwellen am Samstagabend mindestens 281 Menschen ums Leben. Mehr als 1.000 weitere Menschen wurden verletzt. Die meisten Opfer seien Indonesier, insbesondere Touristen. Wie die Behörde weiter angab, waren viele Regionen auch zwei Tage nach der Katastrophe nur schwer erreichbar. Helfer und Behörden gehen davon aus, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird.

Nach bisherigen Erkenntnissen wurden etwa 700 Gebäude sowie 420 Schiffe und Boote zerstört. Zahlreiche Straßen sind überschwemmt. Nach einem Vulkanausbruch am Samstagabend hatten die Flutwellen Küstenabschnitte in der Sundastraße zwischen den Inseln Java und Sumatra überrollt. Es hatte keine Vorwarnungen gegeben. Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf. Am schlimmsten traf der Tsunami Teile der javanischen Provinz Banten westlich und südwestlich der Hauptstadt Jakarta sowie die Provinz Lampung an der südlichen Spitze Sumatras. 

Das Indonesische Rote Kreuz erklärte, Freiwillige hätten bereits kurz nach dem Tsunami damit begonnen, Verletzte zu versorgen und nach Vermissten zu suchen. "Ärzte ohne Grenzen" begann von der Hafenstadt Labuan aus, bei der Versorgung von Überlebenden mitzuhelfen. Auch Hilfswerke wie Caritas, Malteser und Diakonie Katastrophenhilfe schickten Erkundungsteams los, bereiteten Einsätze vor und stellten finanzielle Soforthilfe bereit. Meg Quartermaine, Nothilfekoordinatorin von Oxfam Australien, erklärte: "Aus ähnlichen Situationen wissen wir, dass vor allem Lebensmittel und der Zugang zu sauberem Wasser notwendig sind."

Offiziellen Angaben nach wurde der Tsunami vermutlich durch einen Vulkanausbruch auf der Insel Krakatau ausgelöst. Dadurch sei es zu einem Erdrutsch unter Wasser gekommen. Sutopo Purwo Nugroho, Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, das jetzige indonesische Frühwarnsystem registriere nur Erdbeben, aber keine unterseeischen Erdrutsche oder Vulkanausbrüche. Das müsse sich ändern.   


Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort kommt es regelmäßig zu Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen. Erst Ende September waren bei zwei schweren Beben mit anschließendem Tsunami auf der Insel Sulawesi mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen.   

Die Tsunami-Katastrophe von Samstagabend weckt auch Erinnerungen an den 26. Dezember 2004. Damals hatte ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der Nordwestküste Sumatras einen Tsunami ausgelöst, bei dem in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans mehr als 230.000 Menschen starben. Allein in Indonesien wurden damals 170.000 Tote registriert.