Deutsche Bischöfe wollen Gedenktag für Missbrauchsopfer

Gedenktag für die Betroffenen des sexuellen Missbrauchs
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Der Europarat hatte den 18. November zum "europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch" bestimmt.
Deutsche Bischöfe wollen Gedenktag für Missbrauchsopfer
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz befürwortet den Vorschlag von Papst Franziskus, jährlich einen Gedenktag für die Betroffenen des sexuellen Missbrauchs zu begehen. Dieser Gedenktag solle im "zeitlichen Umfeld" des 18. November festgesetzt werden, teilte die DBK am Montag in Bonn mit. Der Europarat hatte den 18. November zum "europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch" bestimmt. Er findet seit 2015 statt.

Die Bischofskonferenz hat für den Gedenktag erstmals in diesem Jahr ein Gebet und Fürbittenvorschläge zur Verfügung gestellt, die für die Gottesdienste rund um den 18. November genutzt werden sollen. Der Gedenktag fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag.

Die Deutsche Bischofskonferenz hatte Ende September eine von ihr in Auftrag gegebene Studie zu sexuellem Missbrauch an Minderjährigen durch Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige veröffentlicht. Die Studie, die ein Wissenschaftler-Verbund erstellte, ergab, dass zwischen 1946 und 2014 3.677 Minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs wurden. Es fanden sich Hinweise auf 1.670 beschuldigte Kleriker. Für die Studie wurden Personalakten der deutschen Bistümer ausgewertet.



Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. Derzeit gehören ihr 67 Mitglieder aus den 27 deutschen Diözesen an.