Kritik an Antibiotika-Gebrauch in der Landwirtschaft

Milchkuehe im Stall des Milchbauern Lenfers im muensterlaendischen Senden
Foto: epd-bild/MünsterView/Heiner Witte
Es sollten Alternativen zu Antibiotika entwickelt und in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Kritik an Antibiotika-Gebrauch in der Landwirtschaft
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat Landwirte und Tierärzte aufgefordert, weniger Antibiotika in der Nutztierhaltung einzusetzen.

Der unsachgemäße und übermäßige Gebrauch von Antibiotika in der Landwirtschaft habe dazu geführt, dass immer mehr dieser Arzneimittel nicht mehr wirkten, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Mittwoch am Sitz der Stiftung in Osnabrück. Hinzu kämen Hygienemängel in der Human- und Veterinärmedizin. Weltweit stürben deshalb immer mehr Menschen und Tiere an bakteriellen Erkrankungen.

Das Weltwirtschaftsforum zähle die Antibiotika-Resistenz mittlerweile zu den größten Risiken für die Weltwirtschaft. Bonde forderte die Landwirtschaft auf, unnötige Antibiotikaverordnungen abzustellen sowie Hygiene- und Vorsorgemaßnahmen zu verbessern. In der Tierhaltung müssten Stallmanagement, Abluftmanagement und Herdengröße überdacht werden. Auch die Verabreichungspraxis der Arzneimittel über Futter und Trinkwasser sollten gegebenenfalls geändert werden.



Zudem sollten Alternativen zu Antibiotika entwickelt und eingesetzt werden, sagte der Generalsekretär. Körpereigene Milchsäurebakterien etwa könnten gegen Milchdrüsen-Entzündungen bei Kühen helfen. Ein Bakteriophagen-Cocktail sei bereits erfolgreich gegen eine Infektionskrankheit bei Geflügel eingesetzt worden.