Reformationsjubiläum zog zahlreiche US-Amerikaner an

Foto: Friedrich Stark
Mit einem zentralen Festgottesdienst in der Wittenberger Schlosskirche haben die Protestanten am 31.10.17 das 500. Reformationsjubilaeum gefeiert.
Reformationsjubiläum zog zahlreiche US-Amerikaner an
Das 500. Jubiläum der Reformation in diesem Jahr hat auch viele US-Amerikaner an die historischen Schauplätze in Ostdeutschland gelockt. 2017 seien "sehr viel mehr" Touristen aus den USA angereist als im Vorjahr, sagte der Leipziger Reformationsbotschafter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA), Robert Moore, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wittenberg war das Hauptziel", ergänzte Moore.

Moore war 20 Jahre lang Pfarrer im texanischen Houston und begleitete 25 Jahre lang den Austausch zwischen den Partnerstädten Houston und Leipzig. Seit Mitte 2016 fungiert er für insgesamt drei Jahre zugleich als Botschafter seiner Kirche in Leipzig und als Reformationsbotschafter Leipzigs in den USA. Er betreut unter anderem US-Reisegruppen. Zudem warb Moore in den vergangenen 16 Monaten auf vier USA-Reisen für das Reformationsjubiläum in Deutschland.

Viele Gäste aus den USA hätten sich auch für die thüringischen Reformationsorte Eisenach mit der Wartburg und Erfurt, Eisleben in Sachsen-Anhalt und Sachsens Landeshauptstadt Dresden interessiert, erläuterte der 68-Jährige. Nach Angaben der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH nahm die Zahl der Übernachtungen von US-Amerikanern allein in der Messestadt von Januar bis September 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf fast 4.700 zu.


Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten zog Moore insgesamt eine positive Bilanz. "Man muss wirklich bewundern, dass so viel angeboten wurde", sagte er dem epd. "Wirklich beeindruckt" habe ihn "der neue Weg, den wir mit unseren katholischen Brüdern und Schwestern gewählt haben", betonte der Pfarrer. Die Annäherung in der Ökumene sei "wirklich substanziell" gewesen und "nicht nur Halleluja".

Dass nicht noch mehr gesellschaftliche Gruppen in die Feiern einbezogen wurden, wertete Moore dagegen als womöglich verpasste Chance. "Wir haben viele Dialoge mit den Katholiken geführt. Warum nicht auch mit den Atheisten? Den Linken? Den Akademikern?", gab er zu bedenken.