EJB: Freiwilligendienst statt Pflicht

Evelyn Schneider (links) und  Josephin Sittig sind Teilnehmer des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) beim Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) in Würzburg
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Evelyn Schneider (links) und Josephin Sittig sind Teilnehmerinnen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) beim Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) in Würzburg (Archivbild).
Ev. Jugend bezieht Stellung
EJB: Freiwilligendienst statt Pflicht
Die Evangelische Jugend Bayern fordert einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste statt eines Pflichtjahrs. Beim Landesjugendkonvent in Pappenheim setzen sich 160 Delegierte für Teilhabe, Respekt und globale Verantwortung ein.

Die Evangelische Jugend Bayern (EJB) hat sich für einen gesetzlichen Anspruch auf einen Freiwilligendienst und gegen ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr ausgesprochen. Die Ehrenamtlichen-Vertreter der EJB im Landesjugendkonvent erklärten bei ihrem Treffen in Pappenheim, junge Menschen müssten unabhängig von Herkunft, Bildung oder Einkommen einen solchen Dienst machen können, heißt es in einer Mitteilung der EJB am Montag.

Freiwilligendienste ermöglichten eine "wertvolle Zeit der Orientierung, Persönlichkeitsentwicklung und der gesellschaftlichen Teilhabe". Für ihren Dienst sollten die Freiwilligen mindestens die Höhe des BAföG-Grundbedarfs und Wohn- und Fahrtkostenzuschüsse erhalten, hieß es.

Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr wurde von den in Pappenheim tagenden 160 Delegierten dagegen abgelehnt. Engagement müsse freiwillig geschehen und auf innerer Überzeugung beruhen.

Der Konvent formulierte auch ein Positionspapier an den Bayerischen Landtag. Darin fordert er Respekt, soziale Gerechtigkeit, gewaltfreie Kommunikation und Verantwortung für das globale Miteinander, stärker in den Mittelpunkt politischer Entscheidungen zu rücken. "Wir sind überzeugt, dass sich Themen wie Grenzpolitik, Katastrophen- und Klimaschutz und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, welche gerade eine hohe Aktualität in Bayern haben, direkt auf den Frieden bei uns auswirken", schreiben die Jugendlichen an den Landtag.

Der Landesjugendkonvent befasste sich mit dem Schwerpunktthema Spiritualität und beschloss dazu einen Arbeitskreis "Gelebte Spiritualität und gesunder Glaube", der neue spirituelle Formate für Jugendliche entwickeln und die Arbeit mit Konfirmanden besser mit der Jugendarbeit verzahnen soll. Zur neuen Vorsitzenden des Leitenden Kreises wurde Jana Meyer aus Neustadt/Aisch gewählt.

Der Landesjugendkonvent ist das jährliche Delegiertentreffen der Ehrenamtlichen in der EJB. Die EJB erreicht nach eigenen Angaben mehr als 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ihren Angeboten. 17.500 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich für Gruppen, Angebote und Aktionen.