Hunger und Epidemien im Jemen

Hunger und Epidemien im Jemen
Die UN rufen angesichts einer Hungersnot und der Ausbreitung von Epidemien zu mehr Engagement für den Jemen auf. Derzeit könne die Hilfe für das Bürgerkriegsland nur wegen des Einsatzes einer Handvoll Geberländer aufrecht erhalten werden, erklärte der Chef des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, am Freitag in Genf.

Gut die Hälfte der acht Millionen Hilfsempfänger erhalte nur 60-Prozent-Rationen, weil das nötige Geld fehle. Beasley sprach von einer verzweifelten Lage in dem arabischen Land.

Deutschland gehört neben den USA, Großbritannien und der EU zu den wichtigsten Unterstützer. Beasley rief weitere Länder auf, ihrem Beispiel zu folgen. Von den 29,3 Millionen Jemeniten sind nach UN-Angaben 22,2 Millionen von humanitärer Hilfe abhängig, das sind mehr als drei Viertel der Bevölkerung. 1,8 Millionen Kinder unter fünf Jahren und 1,1 Millionen Schwangere und junge Mütter gelten als akut unterernährt.



Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte vor sich ausbreitenden Epidemien. So sei die Zahl der Cholera-Verdachtsfälle auf über eine Million gestiegen. In 18 von 22 Regionen gebe es zudem Fälle von Diphtherie.

Seit 2015 bekämpfen sich im Jemen die Rebellen und die sunnitisch geprägte Regierung, die von einer Koalition unter Saudi-Arabiens Führung unterstützt wird. Seit Anfang November blockieren Saudi-Arabien und seine Verbündeten wichtige Häfen im Norden des Landes. Damit will Saudi-Arabien die Einfuhr von Waffen aus dem Iran für schiitische Huthi-Rebellen unterbinden.