Hessischer Synodenpräses betont Nähe der Kirche zum Judentum

Hessischer Synodenpräses betont Nähe der Kirche zum Judentum
Der Präses der hessen-nassauischen Kirchensynode, Ulrich Oelschläger, hat die Nähe der evangelischen Kirche zum Judentum betont.

Wer sich zu Christus bekenne, bekenne sich auch zur bleibenden Erwählung der Juden, sagte Oelschläger am Mittwoch in Frankfurt am Main in seiner Predigt zum Auftakt der Herbsttagung der Synode. Anlass war die Erweiterung des Grundartikels der Kirchenordnung vor 25 Jahren. Diese sei in der Kirche nicht unumstritten gewesen, sagte Oelschläger.

Mit einem geschichtlichen Rückblick verwies der Präses auf das zwiespältige Verhältnis der Christen zu den Juden. "Das Zusammenleben von Christen und Juden in unserer Geschichte zeigt zarte Knospen, aber immer wieder Verletzung und Zerstörung", fasste Oelschläger zusammen. Für den Apostel Paulus sei die Trennung von Juden und Christen jedoch "nicht das letzte Wort Gottes" gewesen.

Vor 25 Jahren regte die EKHN mit der Erweiterung ihres Grundartikels eine Neuorientierung des Verhältnisses zum Judentum an und entzog dem christlichen Antijudaismus und der Judenmission die theologische Grundlage. Am Freitag will die Synode in einer Feierstunde mit dem hessischen Kultusminister Alexander Lorz (CDU) daran erinnern.