Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit in Flensburg gestartet

Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit in Flensburg gestartet
Der bundesweite ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ist am Sonntag in Flensburg gestartet. Unter dem Motto "Geht doch!" wollen die Pilger in zwölf Etappen über rund 1.500 Kilometer bis nach Paris wandern.

Dort treffen sich vom 30. November bis 11. Dezember die Staats- und Regierungschefs zur Weltklimakonferenz. Etappen des Klima-Pilgerweges nach Flensburg sind Hamburg, Bremen, Osnabrück, Dortmund, Wuppertal, Bonn, das saarländische Perl und das französische Montmirail.

Die Schirmherrschaft für den Klima-Pilgerweg haben der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, und Erzbischof Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, übernommen.

"Der ökumenische Pilgerweg bringt zusammen, was zusammengehört: Klimaschutz und globale Gerechtigkeit. Unser Glaube ermutigt uns, dass wir uns beherzt für beides einsetzen", sagte Bedford-Strohm. Das gemeinsame Pilgern sei eine Chance, spirituelle Besinnung mit politischem Engagement zu verbinden.

Kortmann erklärte: "Auf dem Weg zur UN-Klimakonferenz in Paris wollen wir als Christinnen und Christen auf den Zusammenhang von Klimaschutz und globaler Gerechtigkeit hinweisen." Von den Entscheidungen in Paris hänge das Überleben von Millionen Menschen ab. Es sei "eindrucksvoll, in Gemeinschaft mit ganz unterschiedlichen Menschen für ein und dasselbe Ziel unterwegs zu sein. Wir laden alle ein, ein Stück des Weges mit uns zu gehen," sagte sie.

"Klimawandel ist Wirklichkeit"

Nach den Worten von Erzbischof Schick ist der Klimawandel "kein Schreckgespenst mehr, sondern Wirklichkeit". "Wir müssen alles tun, um ihn zu begrenzen und seine Folgen möglichst gering zu halten", sagte er. Der Klimawandel sei nicht nur eine Bedrohung für künftige Generationen. Schon jetzt sei er bei vielen Partnern in der Weltkirche Realität. "Wenn die Wasserversorgung sichtbar knapp wird und extreme Unwetter spürbar zunehmen, dann fordern unsere Partner weltweit zu Recht, dass wir zur Lösung beitragen, statt Teil des Problems zu bleiben", sagte Schick.

Im Anschluss an den Flensburger Auftakt geht es zwei Wochen lang über Rendsburg nach Hamburg-Blankenese. Dort wird am 26. September im Rahmen des bundesweiten Klima-Aktionstages und einer bunten Schiffsparade der Staffelstab an die Hannoversche Landeskirche übergeben.

Am 29. November wollen die Pilger gemeinsam mit Vertretern verschiedener Religionen eine Resolution übergeben. Bis heute haben sich mehr als 300 Langzeit-Pilgerinnen und Pilger angemeldet. Dazu kommen viele Tagespilger, die sich regional dem Pilgerzug anschließen.