Hessen-nassauische Kirche erzielt Rekordeinnahme

Hessen-nassauische Kirche erzielt Rekordeinnahme
Trotz schlagartiger Zunahme von Kirchenaustritten: 490 Millionen Euro eingenommen
Trotz einer schlagartigen Zunahme von Kirchenaustritten hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau im vergangenen Jahr mehr Kirchensteuern eingenommen als jemals zuvor. Insgesamt waren es knapp 490 Millionen Euro, 44,5 Millionen mehr als erwartet.

Das geht aus dem am Donnerstag in Darmstadt vorgelegten Jahresbericht der Landeskirche hervor. Finanzdezernent und Kirchenverwaltungschef Heinz Thomas Striegler machte dafür die gute Konjunktur verantwortlich.

30,3 Millionen Euro Haushaltsüberschuss

Damit wurde der bisherige Höchstwert der Einnahmen im Jahr 2007 um rund sechs Millionen Euro übertroffen, sagte der Leiter der Öffentlichkeits- und Medienarbeit, Stephan Krebs, dem epd. Inflationsbereinigt sei das allerdings eher ein Rückgang. Mit Bayern, dem Rheinland und Württemberg gehört Hessen und Nassau zu den finanzstärksten unter den 20 evangelischen Landeskirchen.

Insgesamt umfasste der Haushalt der hessen-nassauischen Kirche im vergangenen Jahr 596 Millionen Euro, heißt es in dem Bericht weiter. Der Überschuss betrug 30,3 Millionen Euro.

Doppelt so viele Kirchenaustritte wie 2012

Wie aus dem Bericht hervorgeht, sind im vergangenen Jahr 19.703 Menschen aus der Kirche ausgetreten, fast doppelt so viele wie noch 2012. Die Landeskirche führt das auf den Bauskandal im katholischen Bistum Limburg und auf Irritationen wegen der Zinsabgeltungssteuer zurück. Derzeit hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau noch 1,63 Millionen Mitglieder. Die Landeskirche erstreckt sich vom Westerwald zum Odenwald und von Rheinhessen zum Vogelsberg.