Umstrittener Pfarrer: "Keine Vergleiche zwischen Homo-Ehe und Sodomie"

Umstrittener Pfarrer: "Keine Vergleiche zwischen Homo-Ehe und Sodomie"
Der evangelische Pfarrer Günter Weigel aus Nemmersdorf (Landkreis Bayreuth) hat seine umstrittenen Äußerungen zur "Ehe für alle" verteidigt und Medien zugleich eine verzerrte Berichterstattung vorgeworfen.

Anders als in mehreren Berichten dargestellt, habe er "keinen Vergleich zwischen der Homo-Ehe und Sodomie gezogen", sagte Weigel am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Im Nemmersdorfer Kirchenboten hatte der promovierte Theologe scharfe Kritik an der diskutierten Gleichstellung homosexueller Paare geübt und dabei vor einer Zukunft gewarnt, in der unter anderem "auch die 'Ehe' zwischen einem Menschen und einem geliebten (Haus-)Tier" möglich sei. Eine "Ehe für alle" widerspreche dem ausdrücklichen Willen Jesu und stehe nicht unter dem Segen Gottes, heißt in dem Text. Michael Mädler, Sprecher der Landeskirche, sprach von "bizarren Fantasien" des Pfarrers.



In seinem Beitrag habe er eine gesellschaftliche Entwicklung und "mögliche denkbare Folgen" aufzeigen wollen, sagte Weigel dem epd. "Die Forderung nach einer 'Ehe für alle' könnte dem Wortsinn nach in letzter Konsequenz auch irgendwann einmal dazu führen, dass jemand eine Verwandtenehe, eine Mehrehe oder eben auch eine 'Ehe' mit Tieren fordert", sagte der Pfarrer. Von Einzelpersonen hat er eigenen Angaben zufolge "viel positive Resonanz" erhalten.

Laut Landeskirchen-Sprecher Mädler wird derzeit geprüft, ob der Gemeindepfarrer hier nach dem geltenden Dienstrecht gehandelt habe. "Dazu gehört zum Beispiel die Frage, inwieweit durch sein Tun die Einheit und Glaubwürdigkeit der Kirche befördert wird - oder nicht." Auch seien die unmittelbaren Dienstvorgesetzten im Gespräch mit dem Pfarrer, der sich bis Ende August im Urlaub befindet. Die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner sagte dem "Nordbayerischen Kurier", die Landeskirche setze sich mit dem Thema Homosexualität seit Jahren intensiv auseinander und werde dies auch weiterhin tun.