Diakonie-Experte mahnt Ausbildung für behinderte Menschen an

Diakonie-Experte mahnt Ausbildung für behinderte Menschen an
Der Vorstandsprecher der Diakonie-Stiftung Wittekindshof, Dierk Starnitzke, hat mehr Ausbildungsmöglichkeiten für behinderte Menschen angemahnt. "Damit die Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen wirklich gelingen kann, braucht es in jedem Falle eine entsprechende Ausbildung", sagte Starnitzke am Freitag in Herford bei einer Veranstaltung des Jugendreitturniers "German Friendships".

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) erklärte, dass Menschen mit schweren Behinderungen besonders am Beginn ihres beruflichen Lebens Unterstützung benötigten.

Der Stiftungschef forderte Berufsbildungsmaßnahmen für schwerstbehinderte Menschen. Zudem brauche es spezielle Angebote, damit leistungsstarke Menschen mit Behinderungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt gelangen können.

Menschen mit mehreren schweren Behinderungen sollten zudem auch bundesweit in speziellen Werkstätten einen Arbeitsplatz finden können, forderte der Vorstandssprecher der diakonischen Stiftung in Bad Oeynhausen. Bislang gebe es lediglich in Nordrhein-Westfalen eine solche gesetzliche Regelung. Starnitzke forderte, in dem geplanten Bundesteilhabegesetz Arbeitsplätze für schwerst-mehrfach behinderte Menschen vorzusehen.

Nahles sagte, Befürchtungen, dass neue Integrationsanstrengungen zulasten der Werkstätten für behinderte Menschen gehen könnten, seien unberechtigt. "Wir brauchen beides, die bewährten Strukturen der Werkstätten aber auch neue unkonventionelle Angebote und Wege, um Menschen mit Unterstützungsbedarf Zugänge zum Arbeitsmarkt zu eröffnen", sagte Nahles nach Angaben des Wittekindshofs.

Der 1887 gegründete Wittekindshof unterstützt nach eigenen Angaben mehr als 3.900 Menschen mit und ohne Behinderung. Die diakonische Stiftung bietet selbst zudem rund 1.200 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in eigenen Werkstätten und Integrationsunternehmen an.