Auschwitz Komitee: Holocaust-Überlebende brauchen Hilfe

Auschwitz Komitee: Holocaust-Überlebende brauchen Hilfe
Viele der Holocaust-Überlebenden weltweit brauchen nach Einschätzung des Internationalen Auschwitz Komitees dringend Hilfe.

Besonders die ökonomische und gesundheitliche Situation der in der Regel über 80-jährigen Menschen gebe Anlass zu großer Sorge, erklärte das Komitee am Mittwoch in Berlin. Einsamkeit und Alters-Isolation belasteten sie sehr. Die Intensivierung häuslicher Pflege und Betreuung sei deshalb dringend geboten, appellierte das Komitee. 

Zudem seien zwei Drittel der Überlebenden weltweit Frauen, die auf Grund ihres Geschlechts per se geringere Rentenzahlungen erhielten. In vielen Staaten würden zudem die Entschädigungsrenten der Überlebenden besteuert. Anlass des Appells ist eine Konferenz über die Situation von Holocaust-Überlebenden, zu der sich Repräsentanten aus 37 Staaten und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen in Prag getroffen haben.

Nach Angaben des Beraters der US-Regierung für Holocaust-Angelegenheiten, Stuart Eizenstat, müssen beispielsweise die Hälfte der 60.000 in New York ansässigen Holocaust-Überlebenden ihre Lebensabend in relativer Armut verbringen. In Israel leben laut der Vorsitzenden der Organisationen der Holocaust Überlebenden, Colette Avital, 36 Prozent der Überlebenden allein.

An die Regierungen appellierte der tschechische Vizepräsident des Auschwitz Komitees, Felix Kolmer, den Überlebenden umgehend zu helfen. "Viele von uns waren bereit, ihr Leben für ihr Land zu geben", betonte der Auschwitz-Überlebende: "Wir wollen unser Leben in Würde und ohne gesundheitliche Not zu Ende bringen."