Toter Asylbewerber: Beck wirft Ermittlern Unprofessionalität vor

Toter Asylbewerber: Beck wirft Ermittlern Unprofessionalität vor
Der Grünen-Politiker Volker Beck hat seine Strafanzeige gegen die Dresdner Ermittlungsbehörden im Fall des gewaltsamen Tods des 20-jährigen Asylbewerbers in Dresden verteidigt.

"Es besteht der Verdacht der Strafvereitelung im Amt, weil das Vorgehen bei den Ermittlungen unprofessionell war", sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen am Samstag im WDR-Radio. Die Beamten hätten den Tatort nicht ausreichend abgesichert. Spuren gingen so verloren, erklärte Beck.

Mögliche Fehler müssten untersucht werden, um sie in Zukunft abzustellen, unterstrich der Bundestagsabgeordnete. "Das sind wir dem Opfer einer solchen Straftat einfach schuldig." Der Grünen-Politiker wies die Kritik des sächsischen Innenministers Markus Ulbig (CDU) zurück, der die Strafanzeige Becks als "nicht hilfreich" bezeichnet hatte. Statt den Boten für die Botschaft zu prügeln, müsse die Botschaft verändert werden.

Der 20-jährige Asylbewerber aus Afrika war am Dienstag in Dresden tot aufgefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass er durch mehrere Messerstiche starb. Zudem erlitt der junge Mann aus Eritrea eine Schlüsselbeinfraktur. Zunächst hatte es geheißen, es gebe bei dem Toten keine Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung. Inzwischen wurde auch bekannt, dass zwei Hakenkreuze an die Tür der Wohngemeinschaft des Opfers geschmiert worden waren.