Falls Sie es noch nicht mitgekriegt haben sollten: Habemus papam! Wir haben einen Papst! Also, genau genommen, wir eigentlich nicht, aber natürlich haben wir interessiert hingeschaut, was unsere Geschwister im Glauben da gerade tun. Und die Frage, wer an der Spitze der katholischen Kirche steht, ist für die Beziehungen der Kirchen untereinander sicherlich auch sehr wichtig.
Am Abend des 8. Mai war es soweit: Weißer Rauch stieg auf, der Papst war gewählt, und vermutlich auf der ganzen Welt läuteten vielerorts die Glocken voll Freude, zumindest die katholischen. Überall – außer in Hanau. Die waren nämlich schon lange kaputt. Schade, da hast du einmal die Chance, einen neuen Papst einzuläuten, und dann: Nix. Kaputt. Außer Funktion. Campana defecta.
Na ja, was solls. Irgendwann reichte es dann mit Livestreams, Interviews und Schnellanalysen. Zeit, schlafen zu gehen, auch ohne Glockenklang. Doch dann, mitten in der Nacht: Dong dong dong dong! Darf ja wohl nicht wahr sein. DIE KAPUTTEN GLOCKEN LÄUTEN!
Ja, kein Witz. Gegen halb zwölf hatten es die Glocken der katholischen Heilig-Geist-Kirche in Hanau dann auch kapiert und holten mit Kräften nach, was sie verpasst hatten. Es dauerte bis etwa ein Uhr, bis die Polizei den zuständigen Pfarrer ausfindig gemacht hatte, der dem Ganzen dann schnell ein Ende bereiten konnte.
Ob da der Heilige Geist mitgewirkt hat? "Hinweise auf das Wirken höherer Mächte können derzeit weder bestätigt noch ausgeschlossen werden", schreibt die Polizei in ihrer Pressemitteilung und mutmaßt "versehentliche Fernsteuerung aus Rom".
Ein Wunder? Auszuschließen ist das nicht. Sollte die katholische Kirche dermaleinst in ferner Zukunft den heutigen Papst heilig sprechen wollen, könnte es eventuell herangezogen werden. Immerhin ist es sogar polizeilich beglaubigt: Die vermutlich erste spontane Glockenwunderheilung der Welt.