Wie viel Steuern zahlt der Papst?

Internationale Verwicklungen
Wie viel Steuern zahlt der Papst?
Als US-Bürger ist der neue Papst auch im Ausland verpflichtet, sein Gehalt in einer US-Steuererklärung anzugeben. Einfach ist das nicht …

Oh je, es ist schon wieder soweit: der Termin für die Abgabe der Steuererklärung! So wirklich verstanden habe ich das System nicht, denn jedes Jahr scheint es in einem anderen Monat zu sein (letztes Jahr Anfang September). Na, wie auch immer: Diesmal habe ich es sogar wenige Tage vor der Frist geschafft! Ja, ich mache das selbst, was irgendwie dazu führt, dass man deutlich weniger Zeit hat als mit Steuerberatung.

Manche Menschen haben es aber nicht ganz so einfach. Insbesondere US-Bürgerinnen und Bürger. Die werden nämlich weder aus ihrer Staatsbürgerschaft entlassen, noch aus ihrer Steuerpflicht. Da kennen die USA nix. Einmal US-Bürger, immer US-Bürger! Egal, wo die Menschen wohnen: Alles Einkommen muss dem US-Finanzamt gemeldet werden.

Und das gilt nun mal für alle. Auch wenn sie – was nun zum ersten Mal in der Weltgeschichte geschehen ist – Papst werden. Und damit Oberhaupt eines anderen Staates. Gleichzeitig hat Papst Leo XIV. aber gar kein echtes Einkommen, das er versteuern könnte. Auf der anderen Seite muss er angeben, wenn er ausländische Bankkonten mit mehr als 10.000 Dollar verwaltet – eine Summe, die der Vatikan sehr wahrscheinlich überschreitet. Muss nun der Vatikan seine Finanzen den USA offenlegen?

Alles nicht so einfach. Den Finanzbehörden wünsche ich viel Spaß beim Ausknobeln der Regelungen für diesen Spezialfall. Wie gut, dass ich weder US-Bürger noch katholisch bin. Ich glaube, da würde ich mir doch einen Steuerberater suchen.

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