Heilix Keksle!

Auf Keksen werden mit Schokolade die Oblaten des heiligen Kilian befestigt
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Auf Keksen werden mit Schokolade die Oblaten des heiligen Kilian befestigt.
besondere „Devotionalien“
Heilix Keksle!
Eine Bäckerei in Würzburg bietet „Kilians-Taler“ an

Mal ehrlich: Wenn Sie aus kulinarischer Sicht an Nürnberg denken – was fällt Ihnen da ein? Bratwürste vielleicht. Aber ganz sicher Lebkuchen. Und Aachen? Klar: die Aachener Printen. Lübeck? Marzipan. So. Und Würzburg?

Ähm.

Also.

Ja.

Wein?

Ja gut. Wein gibt’s in Unterfranken überall, das ist jetzt nicht so außergewöhnlich. Aber was Essbares muss her! Dachten sich zwei kreative Frauen aus der unterfränkischen Regierungshauptstadt, Ulrike Steinhoff und Nike Klüber. Doch was? Bratwurst war ja schon besetzt, und außerdem ist Würzburg eher katholisch, und die katholischen Würste schmecken (finde ich) bei weitem nicht so gut wie die evangelischen. Also was dann? Ein kleiner Snack zum Wein vielleicht. Oder zum Kaffee. Oder beides. Eher würzig als süß. Mit einer Beziehung zum örtlichen Heiligen, Sankt Kilian, der gemeinsam mit Kolonat und Totnan aus Irland kam, hier missionierte und um 689 n. Chr. den Tod fand. Die drei Franken-Apostel sind in dieser Region bekannt, doch besonders Kilian kennt hier wirklich jeder. Nicht nur vom Kiliansdom, sondern auch vom großen Volksfest „Kiliani“. Und überhaupt lernt man das hier schon als Kind. Besonders am 7. Juli gedenken die katholischen Franken ihres Nationalheiligen, wir Evangelischen schauen bei den ganzen Wallfahrten und so eher ein wenig irritiert zu.

Apropos Wallfahrten: Die Pilger! Die brauchen alle was zu Essen. In früheren Jahrhunderten gab’s zur Stärkung Wallfahrtsgebäcke. Und so entstand letzten Endes die Idee vom Kilians-Taler. Auf der Suche nach einer Bäckerei, die die Idee umsetzt, wurden sie direkt hinterm Dom fündig: Bei der Bäckerei Hanselmann, in vierter Generation in Familienbesitz. Inhaberin Elke Siebenlist probierte eine Weile herum, bis das Ergebnis alle überzeugte.

Gesund und, so jedenfalls die Beschreibung, durchaus schmackhaft: Dinkelkekse mit Zimt, Muskatnuss und Sonnenblumenkernen mit einem kleinen Klacks dunkler Schokolade, die hauptsächlich dazu dient, eine Oblate mit der Abbildung des heiligen Kilian zu befestigen. So können sie nun in der Hofstraße 12 (zwischen Dom und Residenz) oder in der anderen Filiale in der Erthalstraße 42 gekauft werden. Dazu gibt’s dann noch ein kleines Lesezeichen mit ein paar geschichtlichen Informationen.

Eine schmackhafte Erinnerung an die Domstadt am Main. Zum Knabbern zu einem guten Schoppen Frankenwein. Ob sie wirklich zu einem „Traditionsgebäck“ werden, wie der kleine Film des Bistums Würzburg vollmundig (sorry für den Wortwitz) verkündet, bleibt abzuwarten. Die Dinger gibt’s ja erst ein Jahr. Wenn ich mal wieder nach Würzburg komme, werde ich mir jedenfalls ein Päckchen holen. Guten Appetit!

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