Eine Geschichte von Flucht und Integration

Mirzeta Haug
Ev. Medienhaus Stuttgart/Judith Kubitscheck
Mirzeta ist muslimische Serbin. In den 90er Jahren musste sie fliehen – vor ihren christlich-serbischen Nachbarn.
Von Serbien nach Deutschland
Eine Geschichte von Flucht und Integration
Als 11-jähriges Mädchen musste Mirzeta Haug aus Serbien fliehen. Heute arbeitet die Muslimin bei der Evangelischen Kirche und ist eine Brückenbauerin zwischen der Gesellschaft und Neuangekommenen.

Sie ist Muslimin und arbeitet in der Evangelischen Erwachsenenbildung in Pforzheim. Dass sie einmal bei der Kirche angestellt sein wird, hätte sich die gebürtige Serbin Mirzeta Haug früher nicht vorstellen können. Geboren wurde Haug in Novi Pazar, das im Sandschak, einer Gebirgsregion im Süden Serbiens, liegt. Ihre Familie gehörte der muslimischen Minderheit des Landes an.

In ihrem Geburtsort waren zwar rund 80 Prozent der Menschen Muslime, trotzdem wurden dort alle wichtigen Ämter wie Lehrer, Richter und Bürgermeister von christlich-orthodoxen Serben besetzt, erzählt sie. "Wir wurden nie als gleichberechtigte Bürger angesehen."

Heute leitet die 43-Jährige das Projekt "Interkulturelle und interreligiöse Bildungsarbeit" der Evangelischen Erwachsenenbildung Pforzheim, koordiniert die interkulturelle Woche und arbeitet im "Rat der Religionen" vor Ort mit. In diesem kommen Christen, Juden, Muslime, Jesiden und andere Gläubige zusammen. Die Beziehungen untereinander sind gut, es besteht Vertrauen zwischen den Akteuren. 

evangelisch.de dankt dem Evangelischen Medienhaus Stuttgart für die Kooperation.