"Kirche hat den Auftrag zu helfen"

Obdachlosem die Hand reichen
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Kirche und ihre Diakonie hat den Auftrag, Menschen in der Erfahrung von Verletzlichkeit und Krisen, Trostworte und Unterstützungshandeln zu geben, sagt Annette Noller, die Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg.
Diakoniechefin Noller über Krisen
"Kirche hat den Auftrag zu helfen"
In einer Zeit voller Krisen muss Kirche die Menschenfreundlichkeit Gottes erfahrbar machen, sagt Annette Noller, die Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werk Württemberg.

Am Samstag erläuterte sie beim Neujahrsempfang der Diakonie Heilbronn unter dem Thema "Die Zukunft von Diakonie und Kirche in einer sich wandelnden Gesellschaft", dass Menschen in der Erfahrung von Verletzlichkeit und Krisen Trostworte und Unterstützungshandeln erwarten. Hier habe die Kirche und ihre Diakonie ihren Auftrag, sagte sie laut Redemanuskript.

Um den erfüllen zu können, müsse die Diakonie breit in der Gesellschaft aufgestellt und fest im biblischen Fundament verankert sein, sagte die Theologin. Außerdem brauche sie Kompetenz und Konzepte, um den sich wandelnden gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht werden zu können. Das reiche von der Idee der "inklusiven Gemeinde", die beispielsweise materiell arme Menschen oder Flüchtlinge in ihre Mitte nimmt, über konkrete gezielte Hilfen wie Sozialberatung oder Schulsozialarbeit und spezialisierte diakonische Einrichtungen bis zur internationalen Diakonie, die über Grenzen hinweg Menschen unterstützt.

Noller, die auch einen Lehrauftrag im Fach "Theologie und Ethik in sozialen Handlungsfeldern/Diakoniewissenschaft" an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg hat, verwies auf ein außerordentlich breites Spektrum, für das sich Christen haupt- und ehrenamtlich einsetzen können und sollen. Das reiche von der Verantwortung für Menschen, die gesellschaftlich am Rand stehen, bis zur Bewahrung der Schöpfung. Das erfordere sowohl zu handeln als auch anderen Orientierung zu geben, und ebenso, dafür zu sorgen, dass Menschen ihr Leben selbst aktiv mitgestalten können. Es bedeute auch, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Die Theologin forderte die Kirche auf, eine einladende Kirche zu sein. Kirche und ihre Diakonie müsse erkennbar und offen zugleich sein. Sie könne dabei auf die großen Ressourcen im Haupt- und Ehrenamt vertrauen, sagte Noller.