Viele Kinder unter Opfern bei Terroranschlag in Pakistan

Viele Kinder unter Opfern bei Terroranschlag in Pakistan
Bei einem verheerenden Selbstmordanschlag auf einen Sportplatz in Pakistans unruhiger Nordwestprovinz sind am Neujahrstag mindestens 95 Menschen ums Leben gekommen.

Unter den Opfern sind zahlreiche Kinder, wie die pakistanische Zeitung "The Nation" am Samstag im Internet berichtete. Mehr als 100 weitere Menschen seien verletzt worden, hieß es unter Berufung auf Polizei- und Krankenhausangaben. Der Täter hatte sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug neben dem Sportplatz im Distrikt Lakki Marwat zur Explosion gebracht. Den Angaben zufolge hatten sich dort Hunderte Menschen zu einem Volleyballspiel versammelt. Mehrere umstehende Gebäude seien schwer beschädigt worden, drei Ladengeschäfte seien zerstört worden, berichtete die Polizei. Sicherheitskräfte machten radikalislamische Extremisten für die Tat verantwortlich. Bisher hat sich keine Gruppe zu der Tat bekannt.

Der Distrikt grenzt an die Taliban-Hochburg Süd-Waziristan. In dem Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan führt das pakistanische Militär seit Mitte Oktober ein Großoffensive gegen Taliban-Kämpfer und El-Kaida-Terroristen. Dabei wurden nach Angaben der Armee bislang mehr als 600 Extremisten getötet. Im Gegenzug verüben die Aufständischen landesweit immer wieder blutige Anschläge gegen Einrichtungen der Sicherheitskräfte und zivile Ziele, bei denen in den vergangen zwei Monaten mehr als 500 Menschen ums Leben kamen.

Serie von Attentaten

Erst vor zwei Wochen starben bei einem Selbstmordanschlag auf einen Regionalpolitiker in der ostpakistanischen Stadt Dera Ghazi Khan etwa 30 Menschen. In der Metropole Lahore wurden Anfang Dezember mindestens 30 Menschen getötet und 100 weitere verletzt, als in einer belebten Einkaufsstraße zwei Sprengsätze explodierten. Wenige Tage zuvor starben 40 Menschen bei einem Anschlag auf eine Moschee der Streitkräfte in Rawalpindi. Der bislang blutigste Anschlag mit mehr als 100 Toten ereignete sich Ende Oktober auf einem Basar in Peshawar, der Hauptstadt der Nordwest-Grenzprovinz.