Zehn Jahre nach Kölner Anschlag: Aktionsbündnis gegründet

Zehn Jahre nach Kölner Anschlag: Aktionsbündnis gegründet
Zehn Jahre nach dem Nagelbombenattentat in der Kölner Keupstraße haben Kulturschaffende und Anwohner ein Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus ins Leben gerufen. Die Gründung besiegelt vom 7. bis 9. Juni ein Fest mit Konzerten und Theateraufführungen, wie das Bündnis am Montag mitteilte.

Bei der Explosion der Nagelbombe am 9. Juni 2004 in der überwiegend von Türken bewohnten Straße waren 22 Menschen verletzt worden. Hinter der Tat steckt mutmaßlich die rechtsextreme Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

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Den Abschluss des Festes bildet eine große Kundgebung, die Bundespräsident Joachim Gauck eröffnen wird. Geplant sind Beiträge von Musikern und Bands wie Udo Lindenberg, Peter Maffay, Niedeckens BAP und Bläck Fööss. Erwartet werden auch Kabarettisten wie Wilfried Schmickler, Carolin Kebekus und Fatih Cevikkollu. "Kölns Keupstraße hat Symbolcharakter für die ganze Bundesrepublik", sagte Udo Lindenberg.

Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) erklärte, das Bündnis, dem auch die Stadt Köln angehört, sei ein wichtiges Zeichen der Wiedergutmachung für die Anwohner. Er bedauerte, dass Opfer und Anwohner jahrelang fälschlicherweise der Kriminalität bezichtigt worden seien.

"Die Keupstraße hat viel erlebt und ein Etikett bekommen, das sie nicht verdient hat", sagte Meral Sahin, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Keupstraße. Erst sieben Jahre nach dem Anschlag sei ein Bezug zu der rechtsextremen Gruppierung NSU hergestellt worden.

Zu dem Bündnis gehören neben dem Schauspiel der Stadt, Peter Maffay, Udo Lindenberg und Wolfgang Niedecken unter anderem auch die Amadeu Antonio Stiftung, die Kampagne "Mut gegen rechte Gewalt" des Magazins "Stern" und das Bündnis für Demokratie und Toleranz.