Europaparlament will Grundrecht auf Konto

Europaparlament will Grundrecht auf Konto
In der Europäischen Union soll künftig jeder Bürger das Recht auf ein eigenes Bankkonto haben.

Jede Bank soll grundsätzlich ein kostenloses oder kostengünstiges Guthabenkonto anbieten, wie das Europaparlament in Straßburg am Donnerstag beschloss. Dieses Angebot sollen alle Bürger nutzen dürfen - egal, wie finanzkräftig sie sind und aus welchem Land sie kommen. Die 28 EU-Regierungen im Brüsseler Ministerrat müssen dem Gesetz noch zustimmen.

Im Moment besitzen 58 Millionen Europäer kein Bankkonto, also mehr als ein Zehntel aller Einwohner der EU. Nicht alle von ihnen möchten ein Konto eröffnen - doch vielen wird diese Dienstleistung etwa wegen fehlender Kreditwürdigkeit verwehrt. Auch in Deutschland gibt es bisher, anders als etwa in Schweden und Italien, kein allgemeines Recht auf ein Konto.

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Kreditaufnahmen sollen mit dem neuen "Jedermann-Konto" nicht möglich sein. Vielmehr soll es grundlegende Funktionen wie etwa Abhebungen und Überweisungen bieten. Wer kein Konto hat, gerät laut den Straßburger Parlamentariern leicht in einen sozialen Teufelskreis, da er häufig nicht einmal eine Wohnung mieten oder einen Telefonvertrag abschließen kann.

Der EU-Gesetzentwurf sieht zudem vor, dass die Banken ihre Gebühren und Regelungen für alle Kunden transparenter gestalten und schnellere Kontenwechsel ermöglichen müssen.