Zentrum für Islamische Theologie in Münster zieht positive Zwischenbilanz

Zentrum für Islamische Theologie in Münster zieht positive Zwischenbilanz
Eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit des Zentrums für islamische Theologie an der Universität Münster hat der Leiter Mouhanad Khorchide gezogen.

"Wir entwickeln uns zu einem wichtigen Standort für die Islamische Theologie", sagte Khorchide am Donnerstag. Das Zentrum für islamische Theologie an der Universität Münster sei personell auf nunmehr 33 Mitarbeiter angewachsen, drei von den fünf geplanten Professuren seien besetzt, zwei weitere ausgeschrieben. Das Interesse an den Studienplätzen sei weit größer als das Angebot. Das Zentrum und die Partnereinrichtung in Osnabrück wurden im Oktober 2012 offiziell eröffnet. Der Bund fördert neben dem Doppelstandort Münster-Osnabrück auch Zentren in Erlangen, Frankfurt am Main und Gießen sowie in Tübingen.

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In Münster gibt es jeweils 100 Studierende in den Studiengängen Islamische Theologie und in dem Lehramtsstudiengang Islamische Religionslehre. Ab Wintersemester 2017/18 will das Institut jährlich 100 islamische Religionslehrer ausbilden. Allein für Nordrhein-Westfalen gebe es langfristig einen Bedarf von rund 900 islamischen Religionslehrern, um die 320.000 muslimischen Kinder unterrichten, sagte Khorchide. Zu den Aufgaben des Instituts gehöre es auch, Lehrmaterialien für den Unterricht bereitzustellen und an der Erstellung von Lehrplänen mitzuwirken.

Der geplante Beirat habe ein Mitspracherecht bei allen wichtigen Grundsatzfragen und bei der Erteilung von Lehrbefugnissen, ergänzte Khorchide. Der Beirat hat sich allerdings noch nicht konstituiert, weil die Wahl eines Mitglieds noch aussteht. Zwei Professoren seien deshalb noch nicht offiziell berufen worden, sie fungieren als sogenannte Vertretungsprofessoren. Einen von Islamrat entsandten Vertreter für den Beirat hatte der Bund, der das Institut mitfinanziert, wegen Zweifeln an dessen Verfassungstreue abgelehnt.

Als wichtiges wissenschaftliches Projekt nannte Khorchide die Erarbeitung einer historisch-kritischen Koranausgabe. Darüber hinaus werde ein Neubau für das Zentrum für islamische Theologie inklusive einer Moschee angestrebt. Angebote islamischer Stiftungen, die den Bau finanzieren könnten, würden derzeit kritisch geprüft.