Diakonie-Direktorin beklagt Wohnungsnot in Berlin

Diakonie-Direktorin beklagt Wohnungsnot in Berlin
"Sozialer Wohnungsbau muss öffentlich wieder angekurbelt werden", betonte die Chefin des Diakonischen Werkes, Susanne Kahl-Passoth.

Die Berliner Diakonie hat den Senat aufgefordert, für günstigen Wohnraum zu sorgen. Angesichts steigender Mieten und eines angespannten Wohnungsmarktes müsse die Stadt jetzt selbst Wohnungen bauen. "Anders geht es nicht", sagte die Chefin des Diakonischen Werkes, Susanne Kahl-Passoth, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Sozialer Wohnungsbau muss öffentlich wieder angekurbelt werden", betonte sie.

Kahl-Passoth: Größte Sorge ist Wohnungsverlust

Da dies aber Zeit brauche, "so schnell bauen sich Wohnungen ja nicht", seien weitere Maßnahmen nötig. Kahl-Passoth sprach sich unter anderem dafür aus, dass Jobcenter mehr Geld für die Wohnkosten von Hartz IV-Beziehern bereitstellen. "Der Satz muss erhöht werden", forderte die Diakoniechefin. Am vernünftigsten wäre es, "wenn die Jobcenter die Wohnkosten pauschal übernehmen, sofern die Wohnung angemessen ist", sagte die Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

"Größte Sorge von Arbeitslosen ist es, die eigene Wohnung zu verlieren und eine neue Wohnung suchen zu müssen", berichtete Kahl-Passoth.  Außerdem müssten die städtischen Wohnungsbaugesellschaften größere Kontingente für Familien bereit halten, die über kein oder nur geringes Einkommen verfügen. "Selbst wer bereit ist, in eine billigere Wohnung zu ziehen, hat in Berlin inzwischen sehr große Schwierigkeiten, eine zu finden. Auch in Marzahn-Hellersdorf gibt es nur noch geringen Leerstand."