Hannoversche Landeskirche schreibt wieder schwarze Zahlen

Hannoversche Landeskirche schreibt wieder schwarze Zahlen
Nach langjähriger finanzieller Durststrecke schreibt Deutschlands größte evangelische Landeskirche wieder schwarze Zahlen.

Die Synode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers beriet am Mittwoch in Hannover über einen ausgeglichenen Doppelhaushalt in Höhe von 511 Millionen Euro für 2013 und 514 Millionen für 2014. Dabei rechnet die Landeskirche mit leichten Überschüssen von zehn und 13 Millionen. "Wir sind aus dem Gröbsten raus, jedenfalls vorerst", sagte Finanzchef Rolf Krämer.

Die hannoversche Landeskirche hat rund 2,9 Millionen Mitglieder in rund 1.300 Gemeinden und umfasst drei Viertel Niedersachsens. Sie musste im zurückliegenden Jahrzehnt Defizite von insgesamt 300 Millionen Euro verkraften, die aus Rücklagen gedeckt wurden. Sie fuhr daraufhin ihren Etat stark zurück. Gegenüber dem laufenden Jahr ist das Haushaltsvolumen wieder um rund 50 Millionen Euro gestiegen.

Positive Entwicklung bei den Kirchensteuern und gute Wirtschaftslage

Krämer, Vizepräsident des Landeskirchenamtes, führte die gute Haushaltslage vor allem auf die positive Entwicklung bei den Kirchensteuern und die gute Wirtschaftslage zurück: "So wie es aussieht, werden wir 2012 im Vergleich zu 2011 gut 20 Millionen Euro mehr in der Kasse haben." Er sprach von einem "Zwischenhoch" und warnte davor, mit Strukturreformen nachzulassen. Der langfristige Trend bei der Kirchensteuer sei aufgrund von Mitgliederverlusten negativ.

Erstmals sind im Haushalt die Kosten für den Einzug der Kirchensteuer durch die Finanzämter veranschlagt. Dafür überweist die Landeskirche dem Land rund 19 Millionen Euro - knapp vier Prozent der Einnahmen. Bei den Ausgaben schlagen die Personalkosten mit rund 80 Prozent oder etwa 400 Millionen Euro zu Buche. Damit bezahlt die Kirche ihre rund 1.800 Pastorinnen und Pastoren sowie ihre übrigen rund 27.000 Mitarbeiter wie Diakone, Musiker, Küster, Sozialarbeiter oder Erzieherinnen.