Kirche beteiligt sich an "Fest der Demokratie"

Ortsschild Gießen
Christian Lademann/dpa
Im März hatte sich die alte Jugendorganisation der AfD aufgelöst. Gießen wurde als Ort für die Neugründung ausgewählt.
Zur Gründung der AfD-Jugend
Kirche beteiligt sich an "Fest der Demokratie"
Am kommenden Wochenende gründet sich in Gießen eine neue bundesweite AfD-Jugendorganisation. Verschiedene Gruppen haben Gegenproteste und Veranstaltungen angekündigt.

"Viele Leute werden an dem Wochenende auf Gießen schauen", sagte der evangelische Stadtkirchenpfarrer Gabriel Brand. Die evangelische Kirche ist maßgeblich an der Ausrichtung eines "Festes der Demokratie" vor dem Gießener Rathaus beteiligt. Dort werden sich ab Samstagmittag Gruppen und Initiativen mit Ständen präsentieren, unter anderem die Lebenshilfe, die Jugendwerkstatt und Parteien.

Zu den Rednern zählen Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher (SPD) und die evangelische oberhessische Pröpstin Anke Spory. Zur Teilnahme am "Fest der Demokratie" riefen auch die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Christiane Tietz, und der Bischof des Bistums Mainz, Peter Kohlgraf, auf.

Die Polizei bereitet sich nach eigenen Angaben seit mehreren Wochen auf den Einsatz vor. Die bisherige Nachwuchsorganisation der AfD hatte sich im März aufgelöst. Solange die AfD als Partei nicht verboten sei, stehe es ihr frei, auch wieder eine neue Jugendorganisation zu gründen, sagte die Gießener Politologin Dorothée de Nève in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Es geht um die Interessenvertretung und die Selbstorganisation von Bürgern - in diesem konkreten Fall eben um die Selbstorganisation von jungen Bürgern am extremen rechten Rand des politischen Spektrums." Im breiten Protestbündnis gegen die Gründungsversammlung sieht sie "ein starkes Signal für Zusammenhalt und Partizipation".