Die tansanische Wahlkommission hat die amtierende Präsidentin Samia Suluhu Hassan zur Wahlsiegerin der Präsidentschaftswahl erklärt. Wie der Sender BBC am Samstagmorgen berichtete, teilte die Wahlkommission mit, dass Suluhu die Wahl mit 97,66 Prozent der Stimmen gewonnen habe. Seit Mittwoch protestieren landesweit Tausende gegen die Umsetzung der Wahl, trotz einer nach Schließung der Wahlbüros verhängten allgemeinen Ausgangssperre. Auch am Samstag sollen die Proteste weitergehen.
Die Regierungspartei CCM hat bei den Parlamentswahlen 270 Sitze gewonnen, zwei Sitze gehen an die Oppositionspartei ACT-Wazalendo, deren Kandidat Luhaga Mpina von den Wahlen ausgeschlossen worden war. Auch auf der Insel Sansibar, die mit dem tansanischen Festland eine Republik bildet, gewann der Kandidat der CCM mit 80 Prozent der Stimmen. Das EU-Parlament bezeichnete die Wahl am Donnerstag als "weder frei noch fair".
UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich besorgt über die Lage in dem ostafrikanischen Land. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen berichtete am Freitag von mindestens 10 Toten bei Protesten nach Wahlen in Tansania.
Militär im Einsatz gegen Demonstranten
Das UN-Menschenrechtsbüro rief die tansanischen Behörden zur Deeskalation auf. Berichten zufolge war das Militär gegen die Protestierenden im Einsatz, Schusswaffen und Tränengas wurden eingesetzt. Schon vor den Wahlen gingen die Behörden mit Verhaftungen gegen Oppositionspolitiker vor.
Insgesamt traten 17 Kandidatinnen und Kandidaten für das Präsidentenamt an. 37,6 Millionen Stimmberechtigte waren zur Wahl registriert. Suluhus Partei CCM regiert das ostafrikanische Land seit der Unabhängigkeit 1961. Samia Suluhu Hassan wurde nach dem Tod ihres Vorgängers John Magufuli Anfang 2021 die erste Frau an der Spitze des Landes.


