50 Frauen wollen mit Kanzler sprechen

Alice Hasters und Luisa Neubauer, zwei Einzelbilder, die nebeneinander gesetzt wurden.
epd-bild/Thomas Lohnes (links) epd-bild/Thomas Lohnes (rechts)
Autorin Alice Hasters (links) und Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer gehören zu den 50 prominenten Frauen, die Bundeskanzler Friedrich Merz einen öffentlichen Brief geschrieben haben. (Fotocollage)
Kritik an Merz' Stadtbild
50 Frauen wollen mit Kanzler sprechen
50 prominente Frauen rufen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dazu auf, sich stärker für die Sicherheit von Frauen einzusetzen. Wie der "Spiegel" (Dienstag) online berichtet, richten sie in der "Stadtbild"-Debatte einen offenen Brief an den Kanzler. "Wir möchten gerne über Sicherheit für Töchter, also Frauen sprechen. Wir möchten es allerdings ernsthaft tun und nicht als billige Ausrede dienen, wenn rassistische Narrative gerechtfertigt werden sollen", heiße es darin.

Zu den Unterzeichnerinnen des Schreibens der 50 Frauen aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft gehören laut "Spiegel" die Grünen-Politikerin Ricarda Lang, die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer, die Sängerin Joy Denalane, die Autorin Alice Hasters, die Ökonomin Isabella Weber, die Schauspielerin Melika Foroutan und die Soziologin Jutta Allmendinger. Der Brief solle im Laufe des Dienstags veröffentlicht werden und könne dann auch von anderen unterzeichnet werden.

Der Appell an den Kanzler sei nach Angaben der Initiatorinnen aus den zahlreichen "Töchter"-Protesten der vergangenen Tage hervorgegangen, berichtet der "Spiegel". "Wir wollen einen öffentlichen Raum, in dem sich alle Menschen wohlfühlen", heiße es in dem Text: "Und wir wollen, dass Frauen sicher sind - auf der Straße und im eigenen Zuhause."

Dazu listen die Unterzeichnerinnen laut "Spiegel" zehn Forderungen auf, darunter eine bessere Strafverfolgung bei sexualisierter und häuslicher Gewalt, ausreichend finanzierte Frauenhäuser und Schutzräume sowie einen gezielten Einsatz gegen Altersarmut von Frauen.

Merz hatte am 14. Oktober bei einer Pressekonferenz in Potsdam gesagt, es gebe "im Stadtbild noch dieses Problem", offenbar als Anspielung auf Menschen mit Migrationshintergrund. Auf die Frage eines Journalisten, was er damit gemeint habe, sagte der Kanzler wenige Tage später, der Journalist solle, wenn er Töchter habe, diese fragen. "Ich vermute, Sie kriegen eine ziemlich klare und deutliche Antwort", sagte Merz, ohne dabei zunächst weiter zu präzisieren, was er als Problem versteht.