Auslandsbischof erinnert an Bürgerrechtlerin Kolesnikowa

Auslandsbischof Frank Kopania
Jens Schulze
Auslandsbischof Kopania fordert die Freilassung aller politischen Gefangenen in Belarus.
Nach fünf Jahren Haft
Auslandsbischof erinnert an Bürgerrechtlerin Kolesnikowa
Fünf Jahre nach der Inhaftierung von Maria Kolesnikowa hat der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Frank Kopania, an die belarussische Bürgerrechtlerin und Musikpädagogin erinnert.

"Das Schicksal von Maria Kolesnikowa geht uns alle an", sagt Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Frank Kopania, am Sonntag in Hannover. Kopania fordert die Freilassung aller politischen Gefangenen in Belarus. Maria Kolesnikowa wurde den Angaben zufolge am 7. September 2020 inhaftiert.

Sie hatte an der Spitze der Protestbewegung gegen die Fälschung der Präsidentschaftswahlen im August 2020 gestanden. Laut EKD wurde sie in einem Willkürprozess zu elf Jahren Lagerhaft verurteilt. "Die furchtbaren Haftbedingungen, unter denen Maria Kolesnikowa und viele andere seit Jahren ausharren müssen, sind kaum vorstellbar", sagt Kopania. Sie sei jedoch eine Frau mit einer außergewöhnlichen Kraft.

"Und so hoffen und beten wir, dass sie diesen Lebensmut nicht verliert - und Gott sie bewahrt in aller Not und Einsamkeit im Gefängnis", so Kopania weiter. Die Welt brauche Menschen wie sie, die mutig einstehen für Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, und Freiheit.

Kolesnikowa wurde in Deutschland mehrfach für ihr Engagement ausgezeichnet. Unter anderem 2022 mit dem Aachener Karlspreis. Sie ist nach EKD-Angaben eine von mehr als 1.200 politischen Gefangenen, die das belarussische Regime von Alexander Lukaschenko derzeit unter brutalen Haftbedingungen festhält. Viele von ihnen seien zu langen Strafen von bis zu 18 Jahren verurteilt worden. Einige, darunter Kolesnikowa seien in Einzelhaft isoliert.

Die EKD mache seit 2020 mit der Website www.100xSolidaritaet.de auf die Gefangenen aufmerksam, hieß es. Gleichzeitig bestehe die Möglichkeit, Briefe an die Inhaftierten zu schicken. Auch politische Gefangene in Russland könnten über die Seite www.gefangen-in-russland.de unterstützt werden.