Vor allem im Südwesten und in Teilen des Rheinlandes zieht er von Haus zu Haus: ein zotteliger Mann im Pelz, das Gesicht verrußt, in der einen Hand eine Rute, in der anderen eine Glocke und im Sack auf dem Rücken kleine Gaben. Während der Nikolaus für Wohlverhalten lobte, übernahm der Belsnickel die Rolle des strengeren Erziehungshelfers, wie der Knecht Ruprecht oder der Krampus in Österreich. Je nach regionaler Tradition ist er zu St. Martin oder zum Nikolaustag unterwegs.
Der Begriff Pelznickel leitet sich dabei nicht vom Pelzmantel ab, sondern vom mittelwestdeutschen Begriff für "Prügeln", "Pelzen". Der "Märtel" ist in Franken die Verkleinerungsform für Martin, während der "Nickel" die Verkleinerung für Nikolaus ist. Von pfälzischen Auswanderern in die Vereinigten Staaten gebracht gilt der Belsnickel auch als Vorreiter für den amerikanischen Weihnachtsmann.
Kinder müssen dem Belsnickel Gedichte aufsagen oder Fragen beantworten, bevor sie Nüsse oder Süßigkeiten erhalten. Wer patzt, bekommt einen symbolischen Rutenhieb auf die Stiefelspitze. Heute begegnet man dem Belsnickel meist nur noch in regionalen Umzügen oder als Gruß aus vergangenen Winternächten. Doch seine Botschaft bleibt: Ein bisschen Respekt, ein bisschen Humor – und am Ende gibt’s trotzdem was Süßes.



