Baron wieder da: Verschollenes Grab entdeckt

Helfer arbeiten auf dem Domfriedhof an einer Grabstelle.
Sebastian Willnow/dpa
Jahrzehntelang wusste niemand mehr, wo er begraben liegt: Helfer arbeiten auf dem Domfriedhof an der Grabstelle des Barons.
Dornröschenschlaf in Naumburg
Baron wieder da: Verschollenes Grab entdeckt
Jahrzehntelang wusste niemand mehr, wo er begraben liegt. Nun wurde das Geheimnis um den Naumburger Baron von Ampach gelüftet – durch Zufall, Engagement und ein Stück Archivarbeit.

Auf dem Friedhof des Naumburger Domes haben junge Freiwillige ein lang verschollenes Grab entdeckt. Wie die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg am Dienstagabend in Naumburg mitteilten, handelt es sich um die letzte Ruhestätte von Immanuel Baron von Ampach (1772-1831). Er sei eine der prominentesten auf dem Friedhof bestatteten Persönlichkeiten von Naumburg gewesen, sagte Stiftsdirektor Holger Kunde.

Erstaunlicherweise sei das Wissen über sein Begräbnis aber schon früh verloren gegangen. Man habe nicht mehr gewusst, wo sich das Grab befunden habe.

Zeitgleich mit dem Freiwilligenprojekt habe jedoch Stiftsarchivar Matthias Ludwig den ursprünglichen Plan des Friedhofs wiederentdeckt - und damit auch das Grab von Ampach.

Der Grabstein von Baron Immanuel von Ampach auf dem Domfriedhof.

Der Baron war laut Domstifter eine der einflussreichsten Figuren in der Naumburger Kulturlandschaft. Er gehörte demnach zu den wichtigsten Kunstsammlern Sachsens und sei 1801 bei Napoleon anwesend gewesen. Zudem habe er neun Bilder für die Christuskapelle in Naumburg in Auftrag gegeben, die heute noch in der Dreikönigskapelle am Dom zu sehen seien. Ebenso habe er umfangreiche Vermächtnisse zugunsten religiöser Einrichtungen, Schulen und sozialer Projekte hinterlassen.

Das internationale Projekt mit den European Heritage Volunteers und den Domstiftern wird den Angaben zufolge fachlich durch das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt begleitet. Im Vordergrund stehe eine umfassende Bestandserfassung als Grundlage für mögliche Maßnahmen zum Erhalt des Kulturdenkmals, hieß es. Die jungen Freiwilligen kommen demnach aus drei verschiedenen Kontinenten.