Der Macher des Gratis-Videospiels "The Light in the Darkness" sagte am Donnerstag beim Gamescom Congress in Köln, Games seien die Zukunft des Geschichtenerzählens. In "The Light in the Darkness" begleiten Spieler:innen eine polnisch-jüdische Familie im besetzten Frankreich. Das Spiel erzähle ihre Geschichte und baue eine Beziehung zu ihnen auf, unterstrich Bernard, der selbst Jude ist. "Charaktere sterben auch." Leute, die das Spiel live gestreamt hätten, seien davon überrascht gewesen. Bei vielen habe es emotionale Reaktionen und Empathie ausgelöst.
Ursprünglich habe er bereits 2009 die Idee für ein Spiel über den Holocaust gehabt, aber keine Förderer gefunden, sagte der Game-Director. Viele hätten ihm auch gesagt, dass kein Spiel den Holocaust darstellen könne. So habe er es irgendwann selbst finanziert. Nach der Veröffentlichung hätten sich Geldgeber gemeldet. Dadurch könnten sein Team und er es nochmal neu aufsetzen, überarbeiten sowie auf Deutsch und Spanisch veröffentlichen. Geplant sei der Release für das Frühjahr 2026.
"The Light in the Darkness" haben laut Bernard weltweit über zwei Millionen Menschen gespielt. Besonders erfolgreich sei es in Saudi-Arabien. Das liege einerseits daran, dass nicht viele Spiele eine arabische Übersetzung erhielten und andererseits daran, dass in den Golf-Staaten weniger über den Holocaust bekannt sei als etwa in Europa, sagte er.
Insgesamt ermordeten die Nationalsozialisten im Holocaust rund sechs Millionen Juden und Angehörige weiterer Minderheiten.
Der Gamescom Congress findet parallel zur Computer- und Videospielmesse Gamescom ein. Insgesamt rund 180 Rednerinnen und Redner präsentieren Diskussionen, Vorträge und Workshops.