Der frühere evangelische Landessuperintendenten Hartmut Badenhop starb am Freitag im Alter von 94 Jahren, wie die Landeskirche am Samstag mitteilt. Der 1930 geborene Theologe gehörte zu den führenden Persönlichkeiten in Deutschlands größter evangelischer Landeskirche. Er stand von 1982 bis 1994 als Landessuperintendent an der Spitze des evangelisch-lutherischen Sprengels Hannover, zu dem 219 Kirchen in und um Hannover gehören. Die Amtsinhaber tragen inzwischen den Titel Regionalbischof.
Landesbischof Ralf Meister würdigt Badenhop als klugen und aufmerksamen Ratgeber: "Sein theologischer Scharfsinn und sein feiner Humor gaben gleichermaßen Orientierung und Ermutigung. Gespräche mit ihm waren von großer Ernsthaftigkeit und zugleich von Leichtigkeit getragen." Badenhop engagierte sich stark in der Synode, dem Parlament der Landeskirche, dem er von 1965 bis 1982 angehörte. 1969 war er dort Mitbegründer der reformorientierten Gruppe Offene Kirche (GOK).
Mehr als ein Jahrzehnt leitete er den zentralen Landessynodalausschuss. Zeitzweilig gehörte er auch der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Theologisch beschäftigten ihn zeitlebens die Erfahrungen der NS-Zeit. Kritisch sah er die damalige Rolle der Kirche. Bereits früh setzte er sich für den christlich-jüdischen Dialog ein. Ein wichtiges Anliegen war ihm auch der evangelische Kirchentag. Noch im April 2025 gab er dem Evangelischen Pressedienst (epd) ein Interview über seine Teilnahme am ersten Kirchentag 1949 in Hannover.