NGOs: Völkerrecht in Israel respektieren

Menschen auf einer Kundgebung in Berlin
epd/Christian Ditsch
Hilfsorganisationen fordern am Mittwoch (28.05.2025) vor dem Auswärtigen Amt in Berlin, das humanitäre Völkerrecht im Gazastreifen zu respektieren.
Gaza-Hilfe wird instrumentalisiert
NGOs: Völkerrecht in Israel respektieren
Neun in Gaza tätige Hilfsorganisationen haben am Mittwoch vor dem Auswärtigen Amt gegen die Instrumentalisierung humanitärer Hilfe protestiert.

Dafür zogen die in Gaza tätige Hilfsorganisationen auf einer gemeinsamen Kundgebung am Mittwoch vor dem Ministerium eine symbolische "rote Linie". "Mit der roten Linie machen wir deutlich: Der Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten, medizinischem Personal und humanitärer Hilfe ist nicht verhandelbar", erklärten die Organisationen: "Das Völkerrecht muss gelten."

An der Kundgebung beteiligten sich die Hilfsorganisationen Ärzte der Welt, Ärzte ohne Grenzen, Cadus, Care Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe, Handicap International, Johanniter-Auslandshilfe, Plan International Deutschland und Save the Children Deutschland.

"Mit großer Sorge" würden die Organisation die Verteilung von Hilfsgütern im Gaza-Streifen über die "Gaza Humanitarian Foundation" sehen, hieß es. Die israelisch-amerikanische Privatinitiative hatte am Dienstag im Süden Gazas Lebensmittel verteilt. Dabei war es Medienberichten zufolge auch zu Tumulten gekommen.

Die Hilfsorganisationen kritisieren, diese Aktion untergrabe die Unabhängigkeit und Neutralität humanitärer Hilfe. Die Bundesregierung müsse diesem Modell eine klare Absage erteilen und ausschließen, dass deutsche Mittel in solche Strukturen fließen. "Es gibt ausreichend erfahrene Akteure vor Ort, die sofort noch mehr Hilfe leisten könnten, wenn die Angriffe enden und die Blockade gelockert wird", hieß es: "Dafür braucht es jetzt politischen Willen und eine klare Positionierung - auch von der Bundesregierung."