Tipps für den klimaresistenten Garten

Landesgartenfachberaterin Angela Maria Rudolf (r.) zeigt Ursula Albrecht-Ommen den richtigen Baumschnitt
epd-bild/Jens Schulze
Gartenfachberaterin Angela Maria Rudolf (r.) zeigt Ursula Albrecht-Ommen den richtigen Baumschnitt.
Wie wird der Sommer 2025?
Tipps für den klimaresistenten Garten
Die Klimakrise stellt Hobbygärtner vor Probleme. Doch es gibt viele Tipps für ein klimagerechtes Gärtnern, das auch der Artenvielfalt guttut. Der Rasenmäher darf dabei öfter mal in der Garage bleiben.

Der "Global Climate Highlights 2024" des Erdbeobachtungssystems Copernicus der Europäischen Union weist 2024 als wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen aus. Europa ist der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. Die Veränderungen bei Klima, Wetter, Temperaturen bekommen auch Gartenfreunde hierzulande zu spüren. Landesgartenberaterin Angela Rudolf vom Verband Wohneigentum Niedersachsen berät Gärtner und gibt Tipps für klimagerechte Bepflanzungen und Gartengestaltungen. Ihre Antworten auf wichtige Fragen:

epd: Welche Pflanzen sind Klimaverlierer, welche Klimagewinner?

Angela Rudolf: Zu den Klimaverlierern, also Pflanzen, die mit Hitze und Dürre nicht gut klarkommen, gehören Zierrasen, Hortensien und Rhododendren. Klimagewinner sind dagegen Pflanzen wie Rosen, Flieder und Ginkgo. Und immer daran denken: Jede Begrünung hilft. Nicht nur der Boden kann bepflanzt werden, auch das Dach von Gartenschuppen, Mülltonnen-Boxen sowie Laubengänge oder Pergolen.

Wie wässere ich richtig?

Rudolf: Wasser ist ein knappes Gut. Sinnvoll sind Regentonnen, aus denen Niederschlag zum Gießen geschöpft werden kann. Gegossen werden sollte nur der Boden, nicht die Pflanze, und es sollte morgens gewässert werden, nicht abends. Nachts sollte der Garten trocken sein, das beugt Schnecken und Pilzerkrankungen vor. Feuchtbiotope im Garten dienen Insekten und Vögeln und machen Hitzewellen auch für Menschen erträglicher.

Wie viel und wie oft sollte ich gießen?

Rudolf: Lieber selten, dafür aber ordentlich. 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter dürfen es schon sein. So erzieht man die Pflanzen dazu, tief zu wurzeln. Dieses tägliche "Schwappgießen" - hier ein wenig Wasser, da ein wenig - bringt den Pflanzen nichts, denn so kommen sie nicht nachhaltig durch die nächste Hitzeperiode.

Und wenn ich gerade Saatgut ausgesät habe?

Rudolf: Dann ist es wichtig, das Saatgut feucht zu halten, nur dann quellen die Samen und fangen an zu keimen. Wer Wasser sparen will, sollte den Wetterbericht im Auge behalten und an einem regnerischen Tag mit der Aussaat beginnen, wenn das Erdreich feucht ist.

Welche Bäume eignen sich als Schattenspender?

Rudolf: Robuste Zukunftsbäume, die sich auch für kleine Gärten eignen, sind unter anderem Französischer Ahorn, Apfeldorn, Kornelkirsche, Weißdorn sowie die Säulen-Felsenbirne Obelisk.

 

Wie oft muss ich im Garten arbeiten?

Rudolf: Weniger ist oft mehr: Ein Rasen, der selten gemäht wird, entwickelt sich zum Kleinbiotop. Herbstlaub, das liegen bleibt und Beete bedeckt, schützt den Boden, Nährstoffe entstehen, kleine Tiere finden Unterschlupf.

Was schützt meinen Garten vor dem Klimawandel?

Rudolf: Hecken fangen Winde und Sturmböen ab und vermindern die Erosion von trockenem Erdreich. Hitzebedingtes Austrocknen des Bodens wird zudem durch bodendeckende Bepflanzung verlangsamt, Beete können zusätzlich mit Rasenschnitt, Mulch oder Häckselmaterial abgedeckt werden.