Das waren unsere Highlights vom Kirchentag

Junge Menschen mit Kerzen und Kirchentagsschal beim Abendsegen auf dem Opernplatz beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag
epd-bild/Tim Wegner
Gemeinsam mit den vielen Besucher:innen hat unsere Redaktion einiges auf dem Kirchentag 2025 erlebt.
Eindrücke vom Kirchentag 2025
Das waren unsere Highlights vom Kirchentag
Bunt, bewegend, voller Begegnungen: Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover hat Spuren hinterlassen – und evangelisch.de war mittendrin. Was hat uns begeistert, berührt oder nachdenklich gemacht? Die Redaktion blickt zurück – persönlich, ehrlich und nah dran.

Markus Bechtold, Portalleiter

Behütet und voller Freude unterwegs – das waren wir von evangelisch.de fünf Tage lang auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover. Was für eine Kraft lag in der Gemeinschaft, im Singen, Beten, Diskutieren und Feiern! Mit dieser Kraft im Herzen gehen wir nun wieder in den Alltag – mutig, stark und zuversichtlich. Besonders berührt hat mich, wie Menschen auf dem "Roten Sofa" davon erzählten, wie sie ihren Platz in der Gesellschaft suchen und finden. 

Eckart von Hirschhausen sprach davon, das eigene Element zu entdecken, um gestalten zu können. Oder Margot Käßmann, die sich eine Welt ohne Waffen vorstellen kann. Was bleibt vom Menschen, wenn er keine Hoffnung mehr hat? Diese Hoffnung war überall spürbar – in Gesprächen, Begegnungen und in den vielen Gesichtern unserer Fotoaktion: Wofür seid ihr mutig, starkt und beherzt?

Die Atmosphäre in Hannover hat mich tief bewegt. Kirche zeigte sich offen, vielfältig, mitten im Leben – und gerade deshalb auch politisch. Lasst uns diese Haltung mitnehmen – hier und jetzt.

Katrin von Bechtolsheim, Redakteurin

Mein Fokus auf dem Kirchentag lag auf der Arbeit. Wir hatten viele schöne Texte in Planung in Zusammenhang mit dem "Roten Sofa", der Text- und der Social Media-Redaktion, und die haben wir auch mit großer Freude umgesetzt. Die Sonne schien, es gab Durchsagen, dass wir wegen einer Schlechtwetterfront sofort den Platz räumen müssen. Es war hektisch und stressig, und am Ende waren wir vollkommen zufrieden. Das Großartigste auf dem Kirchentag waren meine Kolleg:innen. Die Zusammenarbeit auf dem Kirchentag und mit den im Büro arbeitenden Kolleg:innen war äußerst geschmeidig und alle waren gut drauf.

Die jungen Social Media Kolleg:innen haben mich mit ihrem Power beeindruckt. Sie sprühten vor Ideen und sind begeisterungsfähig. Es gab gute Gespräche zwischendrin, und wir sind alle näher gerückt. Auch die Kolleg:innen vom Organisationsteam haben ohne viel Worte einfach geholfen und unterstützt, und so ist ein Teamgeist entstanden zwischen uns allen. Ich sage: Danke, liebe Kolleg:innen! Es macht Spaß mit Euch!

Katja Eifler, Redakteurin

Einen wirklichen Höhepunkt auszumachen, ist fast unmöglich. Als evangelisch.de-Redakteurin, die von den spannenden Interviews auf dem "Roten Sofa" berichtet hat, blieb nicht viel freie Zeit, um Veranstaltungen oder Konzerte zu besuchen. Höhepunkt auf dem "Roten Sofa" war für mich das Interview mit der Betroffenensprecherin Nany Janz. Eine selbstbewusste Persönlichkeit, die in ihrem Leben Schreckliches erlebt hat und nicht daran zerbrochen ist. Ruhig aber fest vertrat sie ihre Position vor einer Menge Publikum. Beeindruckend.

Laut, voll und durch alle Altersgruppen hindurch gemischt, der Abend der Begegnung direkt am ersten Tag hat mich ebenfalls sehr begeistert. "Wow" habe ich gedacht, was für eine christliche Vielfalt und was für eine fröhliche Atmosphäre. Ich hoffe, diese begeisterte Stimmung schwappt noch ein wenig aus Hannover in den Rest der Republik. 

Der persönlichste Moment für mich aber war der Abendsegen auf dem Opernplatz am Samstag: Kerzenlicht und Hunderte von Menschen, die zusammen singen: Der Mond ist aufgegangen. Das war emotional: Ich hoffe, dass dieser Frieden auch für den Menschen spürbar war, an den ich in diesem Augenblick denken musste. Danke Hannover!

Mathis Eckert, Social-Media-Reporter

Der Kirchentag - das ist Familie, das ist eine unbeschreibbare Gemeinschaft. Da muss man einfach hin!

Mein Kirchentag lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Menschen! Es war großartig, so viele Gesichter aus allen Ecken Deutschlands zu treffen, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam unterwegs zu sein. Der Schal am Rucksack, um den Kopf gebunden, als Gürtel oder fest in beiden Händen - Hannover war ganz pink. Hannover war MUTIG - STARK - BEHERZT.

Ich wünsche mir, dass wir alle die Herzen gefüllt mit hinaustragen in unser Land. Ich wünsche mir, dass unsere Erde so sicher getragen wird, wie im Abschlussgottesdienst ein Erd-Ballon durch die Reihen gegeben wurde und nie auf den Boden geschlagen ist. Ich wünsche mir mehr Kirchentage für unsere Gesellschaft.

Laura Albermann, Social-Media-Redakteurin

Mein persönliches Highlight auf dem Kirchentag 2025 war das Podium mit der amerikanischen Bischöfin Mariann Edgar Budde am Samstagabend – ein wirklich grandioses Ende für meinen Besuch. Schon immer habe ich gedacht, dass gute Pfarrer:innen vor allem ein großes Talent für das Sprechen vor Publikum, das Sprechen MIT dem Publikum haben, so, dass alle hören und sich gehört fühlen. Bischöfin Budde hat ein solches Geschenk. Noch dazu hat sie mit einer solchen Sanftmut über all das gesprochen, was in der Welt schiefgeht, und wer besonders ausgeschlossen wird, wie Migranten, ethnische Minoritäten und die LGBTQIA-Community, dass mir teils Tränen in den Augen standen.

Der große Kontrast dazu war auf jeden Fall das "Rote Sofa" – nicht weniger bestückt mit grandiosen Rednern, mal lustig und mal ernst, aber im Kern schon so kurzlebig und voller Feuer, dass es leicht war, dort mit Motivation zu arbeiten! Das habe ich besonders genossen: Das Arbeiten in einem für mich komplett neuen Umfeld, das hat einfach Spaß gemacht. 

Fynn Dressler, Praktikant

Für mich war es der erste Kirchentag. Ich war unsicher, wie die Menschen und Stimmungen sind. Jetzt kann ich sagen: Ich habe den Kirchentag unterschätzt. All die Menschen – teils aus der ganzen Welt, die Aktionen – von Rollschuhdisko bis Abendsegen, und die vielfältigen Debatten. Diese Vielfalt habe ich nicht erwartet. Persönlich haben mich die Momente besonders berührt, wenn die Menschen ihre Unterschiede überwinden und wertschätzen konnten und die Gemeinschaft spürbar wurde. Das war fühlbar, wenn gemeinsam gesungen wurde, wie beim Abendsegen im Kerzenmeer. 

Eine wichtige Erkenntnis war für mich auch, dass so viel diskutiert wurde. Ich sehe es als alternativlos an, dass die Kirche politisch ist und sich auch mit unangenehmen Themen befasst. Dazu gehört, darüber zu sprechen, wie wir mit Rechtsextremismus umgehen wollen und wie sexuelle Gewalt in der Kirche aufgearbeitet werden kann. Die Menschen auf dem Kirchentag haben sich dem gestellt und darin sehe ich große Stärke und eine Chance.

Hier können Sie die komplette evangelisch.de-Berichterstattung zum Kirchentag nachlesen.