Dreifaltigkeitskirche: Heizung zu alt

Nordeingang der Dreifaltigkeitskirche Alsfeld
© Ymblanter/ CC BY-SA 4.0/ Wikimedia Commons
Die Türen der Dreifaltigkeitskirche bleiben vorerst geschlossen, bis eine mögliche weitere Nutzung geklärt ist. Geplant ist es bisher, die geschichtlich bedeutende Kirche und das Klostergelände kulturell zu nutzen.
Kirche in Alsfeld abzugeben
Dreifaltigkeitskirche: Heizung zu alt
Die Evangelische Kirchengemeinde Alsfeld muss mittelfristig ihre hohe Baulast verringern. Zu den aufzugebenden Gebäuden zähle vor allem die aus dem 14. Jahrhundert stammende Dreifaltigkeitskirche, eine frühere Klosterkirche, sagte der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Pfarrer Peter Remy.

Der zweischiffige, frühgotische Hallenbau mit hochgotischem Fünfachtelschluss werde seit der Corona-Pandemie aufgrund der veralteten Heizung nicht mehr genutzt. Zentraler Gottesdienstort der Gemeinde sei die aus dem 13. Jahrhundert stammende und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende gotische Walpurgiskirche am Marktplatz. Zum Gebäudebestand zählten auch mehrere Gemeinde- und Pfarrhäuser.

Zunächst sei allerdings geplant, die seit 1959 im Eigentum der Kirchengemeinde befindliche Dreifaltigkeitskirche und das der Stadt gehörende ehemalige Klosterareal einer kulturellen Nutzung zuzuführen, erläuterte Remy. Gemeinde und Stadt hätten sich bereits darauf verständigt, gemeinsam eine sogenannte Machbarkeitsstudie zu finanzieren.

Für die Nutzung von Kirche und Areal als Konzert- und Theaterstandort werbe auch eine "Kulturinitiative Klostergarten", der zahlreiche Kulturschaffende und -interessierte der Stadt angehörten.

Der in Alsfeld geborene Augustinermönch und erste Promovend von Martin Luther, Tilemann Schnabel (um 1475 bis 1559), wirkte in dieser Kirche als Prediger und später als Superintendent.

Die Dreifaltigkeitskirche sei ein bedeutender Ort der Reformation, betonte Remy. Hier habe der in Alsfeld geborene Augustinermönch und erste Promovend von Martin Luther, Tilemann Schnabel (um 1475 bis 1559), als Prediger und später als Superintendent gewirkt. Luther selbst sei im Jahr 1521 auf seiner Reise von Worms zurück nach Wittenberg durch die Fachwerkstadt gekommen und habe dort zu seinen Anhängern gesprochen.

Die Planungen zur kulturellen Nutzung von Kirche und ehemaligem Klostergelände befinden sich den Worten von Bürgermeister Stephan Paule (CDU) noch im Anfangsstadium. Eine Magistratsvorlage gebe es dazu noch nicht, auch über potenzielle private Investoren wisse er nichts. "Am liebsten wäre mir, wenn die Dreifaltigkeitskirche Eigentum der Kirchengemeinde bleiben würde", sagte er.