Bischofskandidat stellt sich in Schleswig vor

Pastor Friedemann Magaard
© Marcus Dewanger/Nordkirche
Friedemann Magaard wurde 1965 in Flensburg geboren und studierte evangelische Theologie in Bethel/Bielefeld, Heidelberg und Hamburg. Am Samstag hat er sich im Schleswiger Dom für das Amt des Bischofs im Sprengel Schleswig und Holstein der evangelischen Nordkirche vorgestellt.
Pastor Friedemann Magaard
Bischofskandidat stellt sich in Schleswig vor
Mit einem Gottesdienst hat sich der Husumer Pastor Friedemann Magaard am Sonnabend im Schleswiger Dom für das Amt des Bischofs im Sprengel Schleswig und Holstein der evangelischen Nordkirche vorgestellt. Im Falle einer Wahl würde der 57-Jährige seinem Bruder Gothart Magaard (67) nachfolgen, der seit 2014 Bischof im Sprengel ist und am 1. November in den Ruhestand geht.

Als zweite Kandidatin für das Bischofsamt wird sich die theologische Leiterin des Christian-Jensen-Kollegs (CJK) in Breklum, Nora Steen (46), am Pfingstmontag im Schleswiger Dom vorstellen. Die Wahl der neuen Bischöfin oder des neuen Bischofs erfolgt am 24. Juni durch die Landessynode der Nordkirche.

Friedemann Magaard sprach in seiner Predigt über "ein Leben im Zwischenland", das die Jünger Jesu zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten erfahren, das aber auch die aktuelle Situation der Gesellschaft beschreibe. Angesichts der vielen Krisen auf der Welt befinde sich auch die heutige Gesellschaft im "Zwischenland", wo viel Verwirrung und Verunsicherung herrschten.

Die Lösung liege im Miteinander der Generationen. Die Jungen hörten die Warnsignale und rüttelten dann die Alten auf, etwa indem sie die Dramatik der Klimakrise auf die Straße brächten, sagte Magaard. Es seien Jugendliche, die nach der Schule nach Bolivien und Indien gingen und nach ihrer Rückkehr den Skandal der Armut ins bürgerliche Leben trügen. Die Älteren müssten den jungen Menschen aufmerksam zuhören und sich mit ihrer Erfahrung einbringen. Dann ließen sich Krisen lösen. Das gelte auch für die Kirche.

An wichtigen Stellen in seinem Leben hätten ihn seine Kinder "geschubst", sagte der dreifache Familienvater. Als seine Tochter nach ihrem freiwilligen Jahr in einem Aids-Waisenheim in Mosambik zurückkehrte, habe er mit ihr im Supermarkt vor einem Kühlregal gestanden. Darin standen acht Sorten Kirschjoghurt. "An ihrem Blick habe ich ein Stück Irrsinn unserer Welt verstanden." Ein halbes Jahr später habe er die Leitung des CJK übernommen und es zum Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung gemacht.

Friedemann Magaard wurde 1965 in Flensburg geboren und studierte evangelische Theologie in Bethel/Bielefeld, Heidelberg und Hamburg. Er arbeitet als Gemeindepastor, in der Organisationsentwicklung und war von 2009 bis 2018 theologischer Leiter und Geschäftsführer des CJK in Breklum. Seit 2018 ist er Gemeindepfarrer in Husum. Er veröffentlicht seit 1999 Radioandachten. Magaard lebt mit seiner Ehefrau in Husum. Die beiden haben drei Kinder und zwei Enkel.