Bedford-Strohm: Jesus ist kein gescheiterter Humanist

Der bayrische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
© epd-bild/Thomas Lohnes
"Wer wissenschaftlich aufgeklärt denkt, weiß, dass der Verstand seine Grenze hat." Daher glaubt der bayrische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm an Engel und an die Auferstehung von Jesus Christus.
Online-Fragestunde mit Bischof
Bedford-Strohm: Jesus ist kein gescheiterter Humanist
Fragen von der Auslegung schwieriger theologischer Konzepte wie der Vorherbestimmung des Menschen bis zum Zitat des Apostel Paulus, "das Weib schweige in der Gemeinde" bestimmten eine Online-Veranstaltung mit dem bayerischen evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und rund 60 Teilnehmer:innen.

Der bayerische evangelische Landesbischof stand im Zentrum der Auftaktveranstaltung eines neuen medialen Großprojekts des Evangelischen Presseverbands (EPV) für Bayern unter dem Motto #glaubstdu - Die Bibelbasics. Die Serie wolle "Grundsätzliches zur Bibel bieten", erklärte Sonntagsblatt-Chefredakteur Helmut Frank. Sie ist crossmedial angelegt. Zum Projekt gehören Artikelserien, Podcasts, Videos, Online- und Live-Events sowie eine Ausstellung.

Engel gebe es wirklich, antwortete Bedford-Strohm, der Schirmherr von #glaubstdu ist: "Wer wissenschaftlich aufgeklärt denkt, weiß, dass der Verstand seine Grenze hat." Ein klares Ja gab der Landesbischof auch auf die Frage, ob es Jesus wirklich gegeben habe. Weil das Neue Testament vier verschiedene Lebensberichte von Jesus enthalte und auch nicht-christliche Quellen auf seine Existenz hinwiesen, sei der Konsens der Historiker bei dieser Frage groß.

Warum es ein Jüngstes Gericht brauche, wenn Christus doch alle erlöst habe? Bedford-Strohm, der auch Theologieprofessor ist, fand sprechende Bilder: Die Gerichtstexte in der Bibel seien für ihn Warnschilder: "Ein Straßenschild für Schleudergefahr will nicht sagen, dass der Autofahrer bestimmt gleich am Baum landet, sondern es mahnt, vorsichtig zu sein."

Wie kommt der Teufel ins Paradies? Dieser Text sei keine Geschichtsdarstellung, "aber sie sagt etwas ganz Fundamentales über das Menschsein", erklärte der Bischof: Der Teufel sei als die personifizierte Form des Abkommens vom rechten Weg zu verstehen.

Was hat das Christentum dem Humanismus voraus? Die faszinierende Geschichte von Jesus als "Quelle der Hoffnung", antwortete Bedford-Strohm. "Ich könnte nicht damit zurechtkommen, dass Jesus ein weiterer gescheiterter Humanist ist. Ich glaube, dass er auferstanden ist", sagte der Theologe.

Der EPV ist das zentrale evangelische Medienhaus in Bayern mit Sitz in München und mehreren Regionalredaktionen in den evangelischen Kirchenkreisen. Zum EPV zählen neben dem bayerischen Landesdienst der Nachrichtenagentur Evangelischer Pressedienst (epd) auch die Wochenzeitung "Sonntagsblatt", die Evangelische Funk-Agentur (efa), das Evangelische Fernsehen (efs), die Evangelische Medienagentur (ema), die Bereiche Vernetzte Kirche, Crossmedia/Periodika sowie der Claudius-Buchverlag.