Gläubige nehmen Abschied von Benedikt XVI.

Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic (Foto li.), und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing beten am Kondolenzbuch in Berlin.
© epd-bild/Christian Ditsch
Anlässlich des Todes des emeritierten Papstes Benedikt XVI. wurde in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin ein Kondolenzbuch ausgelegt. Dort hat sich unter anderen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing (li.), eingetragen.
Papst im Petersdom aufgebahrt
Gläubige nehmen Abschied von Benedikt XVI.
Nach dem Tod Benedikts XVI. verabschieden sich seit Montag Tausende Menschen am aufgebahrten Leichnam im Petersdom. In Deutschland können sich Trauernde in Kondolenzbücher eintragen. Bundespräsident Steinmeier reist am Donnerstag zur Trauerfeier nach Rom.

Tausende Menschen haben am Montag in Rom Abschied vom verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. genommen. Der Leichnam wurde am Morgen im Petersdom aufgebahrt. Schon vor der Öffnung der Basilika bildete sich eine lange Schlange von Menschen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollten, wie "Vatican News" berichtete.

Der aus Deutschland stammende Papst emeritus war am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben. Benedikt XVI., mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, stand von 2005 bis zu seinem freiwilligen Rücktritt 2013 an der Spitze der katholischen Kirche.

Noch bis Mittwochabend können Trauergäste am Leichnam Abschied nehmen und beten. Die Trauerfeier zur Beisetzung ist für Donnerstag auf dem Petersplatz geplant. Das Requiem wird Papst Franziskus leiten. Beigesetzt wird Benedikt im Anschluss in der Krypta des Petersdoms. Die Bundesrepublik wird am Donnerstag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vertreten. Das bestätigte das Bundespräsidialamt auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd).

Auch mehrere deutsche Bischöfe planen ihre Teilnahme an der Trauerfeier. Wie die Deutsche Bischofskonferenz auf Anfrage des epd mitteilte, reisen neben dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, auch die beiden Kardinäle Rainer Maria Woelki aus Köln und Reinhard Marx aus München nach Rom.

Als evangelischer Kirchenvertreter aus Deutschland reist der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nach Rom. Er wird in seiner Funktion als Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen bei der Trauerfeier dabei sein, wie Bedford-Strohm auf seiner Facebook-Seite mitteilte.

Aus Bayern wollen auch der Passauer Bischof Stefan Oster, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sowie der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick an der Trauerfeier teilnehmen. Den Bischöfen sei es freigestellt, ob sie zur Trauerfeier für den ehemaligen Papst Benedikt anreisten, sagte eine Sprecherin der Bischofskonferenz. Eine offizielle, gemeinsame Delegation werde es nicht geben.

Der Limburger Bischof Bätzing eröffnete am Morgen in Berlin mit seiner Unterschrift das offizielle Kondolenzbuch für den Verstorbenen. Er trug sich zusammen mit dem Apostolischen Nuntius Nikola Eterovic in das Buch ein. Bätzing sagte, er sei dankbar für die große Anteilnahme am Tod Benedikts, die sich durch unzählige Zuschriften zeige. Auch die Bilder des aufgebahrten Leichnams berührten ihn. So bleibe die Erinnerung an Benedikt XVI. "als Papst und Mensch, als Gott-Suchender und nun Gott-Finder".

Trauernde können sich bis Mittwoch in das offizielle Kondolenzbuch in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin jeweils zwischen 10 Uhr und 17 Uhr eintragen. Außerdem liegen Kondolenzbücher im Dom zu Limburg und am Sitz der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn aus. In den 27 katholischen Diözesen in Deutschland werden jeweils eigene Totenmessen für den verstorbenen Papst emeritus gehalten. In Benedikts ehemaligen Erzbistum München und Freising soll am Dienstagabend im Liebfrauendom in München eine Messe gefeiert werden.