Präses Heinrich für mehr Umwelt-Engagement

Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich
© epd-bild/Tino Lex
Bei einem Online-Gebet zum Klimaschutz forderte die Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich: "Wir dürfen nie zufrieden sein, sonst werden wir das Schlimmste nicht verhindern können."
"Politisches Klimagebet"
Präses Heinrich für mehr Umwelt-Engagement
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sollte ihr Engagement für den Klimaschutz nach Meinung ihrer Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich verstärken.

„Wir müssen unsere Klimaschutz-Ziele nochmal nachbessern und vom Kleinen bis ins ganz Große auch ernsthafter umsetzen“, sagte die Präses bei einem Online-Gebet zum Klimaschutz am Dienstagabend. „Wir dürfen nie zufrieden sein, sonst werden wir das Schlimmste nicht verhindern können“, betonte sie.

Heinrich warnte davor, das Engagement der „Christians for Future“, die sich nachträglich zu der Jugendbewegung „Fridays for Future“ gegründet haben, als etwas Außerkirchliches oder Fremdes zu betrachten. „Wir dürfen sie nicht abtun, sondern müssen sie als einen Teil von uns wahrnehmen“, sagte die 25 Jahre alte Studentin aus Regensburg, die seit Mai an der Spitze der EKD-Synode, dem obersten deutschen Kirchenparlament, steht. Auch wenn viele Diskurse über den Klimaschutz nicht in kirchlichen Prozessen entstanden seien, sei es wichtig, auf die Menschen zu hören, die sich mit ihren Anliegen an die EKD wenden.

Luisa Neubauer, Sprecherin der Jugendbewegung „Fridays for Future“, lobte Kirchen und Glaubensgemeinschaften dafür, dass sie sich heute „immer schärfer und ehrlicher“ fragten, was ihre Rolle in der Klimakrise sei, wie sie sich einbringen und damit dafür sorgen könnten, dass die Schöpfung bewahrt wird. Gleichzeitig betonte sie aber auch, dass es von kirchlicher Seite noch „wahnsinnig viel zu tun“ gebe. Als Beispiel hierfür nannte die Klimaaktivistin die Art und Weise, „wie die Kirche über die Klimakrise spricht und wie sie Menschen für diese Herausforderung sensibilisiert“.

Die 25 Jahre alte Neubauer rief zum Abschluss des Online-Gebets zur Teilnahme am globalen Klimastreik an diesem Freitag auf. Ihr zufolge wird allein in Deutschland in rund 450 Städten und Gemeinden demonstriert.

Das Online-Gebet am Dienstagabend stand nach Angaben der Organisatoren in der Tradition der politischen Nachtgebete beim evangelischen Kirchentag. Zur Projektgruppe, die dieses „politische Klimagebet“ organisiert hat, gehörten die evangelischen Pfarrerinnen Christina Biere und Lioba Diez, der evangelische Pfarrer Ansgar Gilster sowie der Sprecher der deutschen Grünen im Europäischen Parlament, Sven Giegold.