Präses Kurschus trifft Klimapilger auf dem Hermannsweg

Präses der EKvW Annette Kurschuss mit Pilgern auf dem Klimapilgerweg
© EKvW
„Das Besondere am Klimapilgerweg ist, dass es keine rein spirituelle Wanderung ist, sondern dass damit eine Botschaft verbunden ist, dass etwas in Bewegung kommt“, sagte Präses Kurschus (Mitte) beim Zusammentreffen der Klimapilger auf dem Hermannsweg.
Präses Kurschus trifft Klimapilger auf dem Hermannsweg
Vom polnischen Zielona bis zum schottischen Glasgow ist derzeit eine ökumenische Pilgergruppe unterwegs, um für Klimagerechtigkeit zu werben. Nach der Hälfte der 77 Tagesetappen sind die 28 Wanderer am Montag in Bielefeld eingetroffen.

Auf dem Hermannsweg kam ihnen die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, entgegen, um ihr Engagement zu würdigen und ihr Vorhaben zu bestärken. Sie habe Hochachtung vor den Pilgern, die Strapazen auf sich nehmen, um ein sichtbares Zeichen für eine Mobilitäts-, Agrar- und Ernährungswende zu setzen, sagte Kurschus, die mit die Schirmherrschaft für den 5. Pilgerweg für Klimagerechtigkeit übernommen hat.

Die Kirche könne und müsse einen anderen Ton anschlagen als die Politik, erklärte Kurschus, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Denn die Kirche habe zugleich eine gesellschaftliche Verantwortung zu erfüllen und besitze nach wie vor eine gewisse Relevanz. Das Motto „Geht doch!“ der Pilger sei „auch eine Bitte unseres Schöpfers, der uns die Erde anvertraut hat“, betonte die Präses. Im Hinblick auf die drohende Klimakatastrophe könne die Reaktion nur lauten: „So nicht!“

Der 5. Ökumenische Pilgerweg war am 14. August in Polen gestartet. Es ist ein überregionales Projekt der Hilfswerke wie Misereor und Brot für die Welt, der katholischen Bistümer und der evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Das Ziel ist am 1. November die 26. UN-Klimakonferenz in Schottland.

Präses Kurschus pilgert mit: „Die Kirchen müssen ihre gesellschaftliche Relevanz nutzen und beim Klimaschutz vorangehen."

„Wir müssen etwas für das Klima tun, denn vor den Folgen können wir unsere Augen nicht mehr verschließen“, sagte Klimapilger Wolfgang Eber aus Heidenheim und wies auf die zahlreichen abgestorbenen Nadelbäume am Wegesrand hin. Eber ist von Anfang an mitgelaufen und möchte bis Glasgow durchhalten.

Der Pilgergruppe können sich auf Teiletappen Einzelpersonen, Schulklassen und andere Interessierte anschließen. Als Ältester stieß Gottfried Zelder (82) zur Gruppe. Sein christlicher Glaube und sein Hobby, der Langlauf, motivierten ihn, sich anzuschließen, erzählte er. Sylvia Westhues aus dem lippischen Lage begleitete die Pilger am Montag nur für einen Tag. „Ich versuche Klimaschutz schon im Kleinen zu leben, denn ich verwende weniger Plastik und esse wenig Fleisch“, sagte sie.

Am kommenden Freitag, 24. September, werden die Pilger in Münster erwartet. Hier werden sie gemeinsam mit Aktivisten von Fridays-for-Future für mehr Klimagerechtigkeit demonstrieren.