Nach der Messerattacke in Würzburg: Aufruf zu einer Menschenkette

Messerattacke in Würzburg
© Nicolas Armer/dpa
Trauerkerzen und Blumen liegen vor einem Kaufhaus in der Innenstadt, in dem ein Mann Menschen mit einem Messer attackiert hatte.
Nach der Messerattacke in Würzburg: Aufruf zu einer Menschenkette
Das Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage ruft nach der tödlichen Messerattacke für Freitag zu einer Menschenkette durch die Innenstadt auf.

Von 16.45 bis 17.45 Uhr wolle man genau eine Woche nach der Gewalttat "eine andere Form der Trauer und des Zusammenhalts" wählen, heißt es in einem Aufruf. In die Menschenkette vom Barbarossaplatz, dem Tatort der Messerattacke, bis zum Rathaus will sich auch Würzburgs katholischer Bischof Franz Jung einreihen.

Das Bündnis für Demokratie und Zivilcourage bittet als Organisator alle Teilnehmer darum, von Bannern und Fahnen abzusehen. Gerne könne "über die Kleidung die Vielfalt" der beteiligten Organisationen ausgedrückt werden. Die Teilnehmer sollten eine Blume mitbringen und sich entlang der Wegstrecke positionieren. Gerne könnten auch kleine Plakate mit den Sätzen "Würzburg trauert" und "Würzburg hält zusammen" mitgebracht werden, hieß es weiter.

Zeichen gegen Instrumentalisierung der Tat

Nach der Gedenkfeier im Kiliansdom am vergangenen Sonntag sowie zahlreichen anderen Gedenkveranstaltungen möchte das Bündnis für Demokratie und Zivilcourage nach eigenen Worten gemeinsam mit dem Würzburger Ombudsrat "aus der Zivilgesellschaft heraus der Opfer gedenken" und sich so an die Seite der Verletzten und Angehörigen stellen. Zudem wolle man ein deutliches Zeichen gegen all jene setzen, die versuchten, die Tat und die Opfer für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Bei der Messerattacke waren am Freitag vergangener Woche drei Frauen getötet worden. Der mutmaßliche Täter, der seit 2015 in Deutschland lebt, sitzt wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft. Es handelt sich um einen 24-jährigen Mann aus Somalia, der in Deutschland unter subsidiärem Schutz steht. Es gibt Hinweise sowohl auf ein islamistisches Motiv als auch auf eine psychische Krankheit.