Kirchengemeinde eröffnet Postfiliale

Andrea Neiss (links) ist Mitarbeiterin, Anne Hain (Mitte) und Stefanie Grätz  unterstützen sie in der Postfiliale.
epd-bild/Stefanie Walter
Andrea Neiss (links) ist als Mitarbeiterin der Postfiliale angestellt, Anne Hain (Mitte) und Stefanie Graetz vom Familienzentrum der Gemeinde unterstützen sie in der "Zentrale 15".
Ort für Briefe und Begegnungen
Kirchengemeinde eröffnet Postfiliale
Die Evangelische Kirchengemeinde in Dillenburg-Frohnhausen eröffnete am Dienstag eine eigene Postfiliale. In der "Zentrale 15" wird es künftig neben der Poststelle auch eine Begegnungsecke sowie ein Angebot für Kinder geben.

Sie freue sich auf die Arbeit, sagte die Mitarbeiterin Andrea Neiß, die bei der Gemeinde für die Poststelle angestellt ist. "Es ist ein schöner Arbeitsplatz."
Die Poststelle öffnete am Dienstagnachmittag; der Kirchenvorstand bereitete für die Besucher zur Begrüßung Waffeln, Bratwurst und Getränke vor. Schon vor der offiziellen Eröffnung standen erste Kunden vor der Tür.

Die Postfiliale befindet sich in der unteren Etage im Gebäude in der Industriestraße 15 - daher der Name "Zentrale 15". In dem gemütlich eingerichteten Raum stehen Tische und Stühle, es gibt eine Kinderspielecke, Kaffee und Kekse. "Wir möchten auch als Kirchengemeinde mit den Leuten in Kontakt kommen", sagte die Mitarbeiterin im Familienzentrum der Kirchengemeinde, Anne Hain. Ein Team aus fünf Mitarbeitenden der Gemeinde unterstützt Andrea Neiß in der Post. Die Filiale hat täglich zwei Stunden geöffnet, auch samstags.

Hinter der neuen "Zentrale 15" stehe ein Gesamtkonzept, sagte der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Ralf Schaffner. "Wir haben bereits seit längerem festgestellt, dass die Sechs- bis Dreizehnjährigen keinen Platz im Ort haben." Die Gemeinde suchte deshalb dafür ein passendes Gebäude - dann stand das Gebäude in der Industriestraße 15 mit rund 300 Quadratmetern zur Vermietung frei. Als "letzter Punkt" kam laut Schaffner hinzu, dass im März die örtliche Poststelle schloss. "Daraufhin haben wir die Überlegung durchgespielt, unten die Post einzurichten und oben die offene Kinderarbeit." Anne Hain ergänzte: "Irgendwie passte auf einmal alles zusammen." In nur anderthalb Monaten wurden die Räume umgebaut und renoviert.

Die Kirchengemeinde beschäftigt insgesamt rund 80 Mitarbeitende. Sie betreibt unter anderem zwei Kitas. Vor fünf Jahren baute sie die alte Grundschule in eine barrierefreie Wohnanlage um, seit 2022 besteht ein Café mit Mittagstisch. Es gibt Workshops und Kurse für Kinder und Erwachsene, einen Werkzeug-Verleih, eine Second-Hand-Kammer. "Das Café findet einen überwältigenden Anklang im Ort", berichtete Schaffner. Die Idee hinter all dem sei: "Wir stellen uns der Verantwortung im Dorf und wollen positiver Akteur sein, der mitgestaltet, um den Menschen zu dienen."

In der oberen Etage der "Zentrale 15" befinden sich ein Multifunktionsraum, Büro, Küche sowie Räume für Kinder. Dort startet im Oktober die offene Kinderarbeit. Geplant ist zudem eine Nachmittags- und Ferienbetreuung. Die Gemeinde habe eine Küche übernommen, ein Tischkicker und eine Kletterwand sollen Schaffner zufolge hinzukommen. Außerdem will die Gemeinde Nachhilfe für die Schülerinnen und Schüler anbieten. Schaffner: "Es sind viele bereit, mitzuarbeiten."