Bedford-Strohm: Kirche kann in Corona-Krise Vertrauen und Trost geben

Der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, trägt den Bericht des Rates der EKD vor. Die Synodalen verfolgen die Rede im Livestream.
EKN
Der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, trägt den Bericht des Rates der EKD vor. Die Synodalen verfolgen die Rede im Livestream.
Bedford-Strohm: Kirche kann in Corona-Krise Vertrauen und Trost geben
 Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sieht seine Kirche in der Pflicht, den Menschen in der Corona-Pandemie Vertrauen und Trost zu geben.

"Nach acht Monaten Pandemie brauchen wir als Gesellschaft in der öffentlichen Kommunikation neben dem richtigen Handeln auch stärkende Worte", sagte der bayerische Landesbischof in seinem Bericht vor der EKD-Synode am Sonntag. Religiöse Ressourcen spielten eine wichtige Rolle für das, worauf es jetzt ankomme.

Der oberste Repräsentant von knapp 21 Millionen Protestanten in Deutschland verwies auf den Korintherbrief in der Bibel mit den Worten Glaube, Liebe und Hoffnung. Sie seien jetzt von zentraler Bedeutung, sagte Bedford-Strohm. Zudem sei Vertrauen das, was in der gegenwärtigen Situation am meisten gebraucht werde. "Denn wir sind in diesen Tagen eine verwundete Gesellschaft", sagte der Theologe.

Pandemie löst Gefühl der Ohnmacht aus

Bedford-Strohm sprach von einem Gefühl der Ohnmacht, das die ganze Gesellschaft und auch die Kirche aushalten müsse. Dabei erinnerte er vor allem an die Menschen, die in der Pandemie gestorben sind, "ohne dass jemand bei ihnen war, obwohl sie sich das so sehr gewünscht hätten". Dabei legte der Ratsvorsitzende eine Schweigeminute in seinem Bericht ein.

In seiner Rede vor der Synode, die wegen der Pandemie in diesem Jahr ausschließlich digital zusammenkommt, widmete sich Bedford-Strohm vor allem der Pandemie. Das Kirchenparlament berät bis Montag über Reformen und einen angestrebten Sparkurs aufgrund des Mitgliederverlusts. Der Inhalt dieser Synodentagung habe weitreichende Konsequenzen, sagte Bedford-Strohm. Nicht nur die digitale Form der Tagung markiere damit "einen Einschnitt".

Bedford-Strohm hatte kürzlich angekündigt, bei der Ratswahl im kommenden Jahr nicht erneut zu kandidieren. Er wird somit nach sieben Jahren als oberster Repräsentant der deutschen Protestanten mit 61 Jahren abtreten, bleibt aber bis 2023 bayerischer Landesbischof.