Württemberg hilft Partnerkirchen in der Corona-Krise

Kollekte bleiben durch Corona aus
© epd-bild / Gerold Meppelink
Präsenzgottesdienste sind in einigen Ländern verboten und und damit auch die für den Pfarrerlohn bestimmte Kollekte nicht eingenommen.
Württemberg hilft Partnerkirchen in der Corona-Krise
Weltweit leiden auch Kirchen unter den Folgen der Corona-Pandemie. Die württembergische Landeskirche greift ihren internationalen Partner in dieser Situation unter die Arme - etwa bei der Bezahlung von Pfarrern.

Die weltweiten Partnerkirchen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg leiden schwer unter den Folgen der Corona-Pandemie. Wie der für die internationale Zusammenarbeit zuständige Kirchenrat Klaus Rieth dem Evangelischen Pressedienst sagte, hat das Virus weitreichende finanzielle Auswirkungen auf vielen Kontinenten. So könnten die Pfarrer der Herrnhuter Kirche (Moravian Church) in Südafrika derzeit nicht bezahlt werden, weil Präsenzgottesdienste verboten seien und damit auch die für den Lohn bestimmte Kollekte nicht eingenommen werden könne.

"Viele Partnerkirchen schicken uns in diesen Tagen Hilferufe", sagte Rieth. In Slowenien werde der Kirchenbeitrag ebenfalls im Gottesdienst abgegeben und falle deshalb momentan aus. Württemberg will der kleinen evangelischen Kirche des Landes 58.000 Euro überweisen, um bei den Gehältern auszuhelfen und ein für den Herbst geplantes Jugendtreffen zu unterstützen.

Kirchenrat Rieth  (m.) im September 2018 auf Reisen im Libanon mit Bischof July (r.) beim libanesischen Pfarrer Habib Badr.

Unabhängig von Corona wird die Zusammenarbeit laut Rieth teilweise auch durch politische Entwicklungen erschwert. So habe das "Chaos" im Libanon dazu geführt, dass die Banken geschlossen seien und keine Unterstützungsgelder mehr überwiesen werden könnten. Die lokalen Kirchen versuchten aber überall, verarmenden Menschen zu helfen, betonte der Kirchenrat.

Das württembergische Budget für Partnerkirchen bleibt trotz massiver Ausfälle bei der Kirchensteuer erhalten. "Was in diesem Jahr geplant ist, wird auch gemacht", sagte Rieth. Dazu gehöre unter anderem der mit 1,5 Millionen Euro ausgestattete Nothilfefonds sowie die Corona-Soforthilfe mit 300.000 Euro.

Abgesagte Gottesdienste haben auch in Württemberg Kollekten unmöglich gemacht. Besonders betroffen sei die Aktion "Hoffnung für Osteuropa" gewesen, die traditionell das bei den Karfreitagsfeiern gesammelte Geld bekommt. Rieth will nun alle Gemeinden anschreiben und bitten, ein für eigene Gemeindezwecke geplantes Sonntagsopfer umzuwidmen und dieser Aktion zur Verfügung zu stellen.