Kirchengemeinde und "Scientists for Future" im Dialog 

Kirchengemeinde und "Scientists for Future" im Dialog 
Die evangelische Paulusgemeinde und die Bewegung "Scientists for Future" in Darmstadt organisieren im Januar und Februar vier Gesprächsabende über die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung.

Die Reihe liefere Fakten aus erster Hand, teilte das Evangelische Dekanat Darmstadt-Stadt mit. Die Wissenschaftler gäben jeweils mittwochs um 19 Uhr in der Paulusgemeinde, Niebergallweg 20, Einblick in den Stand der Forschung und in ihre Arbeit. Kooperationspartner seien die "Scientists for Future" sowie das Dekanat mit Erwachsenenbildung und Stadtakademie. 

"Es geht um die Frage, wie lange für uns welche Möglichkeiten zum Begrenzen der schlimmeren Folgen noch da sind", sagte Sven Linow, Professor für Thermodynamik und Umwelttechnik an der Hochschule Darmstadt. "Nicht-Handeln heißt, sich für ein Desaster zu entscheiden." Die Pauluskirche hält Linow für einen guten Ort für dieses Thema: "Die Veränderungen, die auf uns zukommen, sind ohne spirituelle Kraft nicht zu meistern." 

"Der christliche Glaube kann uns inspirieren, die richtigen Prioritäten zu setzen", sagte der Pfarrer der Paulusgemeinde und stellvertretende Dekan Raimund Wirth, der die Reihe initiiert hat. "Die Veranstaltungen in der Pauluskirche beleuchten aus wissenschaftlicher Perspektive, wie sehr wir Teil eines Ganzen sind, sie zeigen uns auch, wie verletzlich das Leben ist und wie dringlich seine Bewahrung."

In der ersten Veranstaltung am 22. Januar geben Frank Rüthrich, Wissenschaftler im Bereich Atmosphärenbeobachtung bei Eumetsat, und die Sozialwissenschaftlerinnen Heike Böhler und Dorothea Schoppek, allesamt Mitglieder der "Scientists for Future Darmstadt", Antworten auf die Frage: "Was wissen wir über die Klimaveränderungen?". Am 29. Januar geht es weiter mit dem Thema "Resilienz als zentraler Baustein der Klimaanpassung". Till Below von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Professor Sven Linow sprechen über die Verwundbarkeit technischer Systeme durch die Klimakrise. 

Am 12. Februar erklärt der Chemiker Andreas Hornung, wie sich Bioabfälle oder Klärschlamm in Kraftstoffe wie Benzin und Diesel umwandeln lassen. Den Abschluss der Reihe bildet am 19. Februar eine Podiumsdiskussion mit Heike Böhler, Sven Linow, dem Soziologen und Politologen Bernd Steffensen sowie Hubert Meisinger, Pfarrer für Umweltfragen der hessen-nassauischen Kirche. Thema ist die Wahrnehmung der Klima-Diskussion in Gesellschaft und Politik.