Evangelische Jugendarbeit ist Schule der Demokratie

dpa
Evangelische Jugendarbeit ist Schule der Demokratie
Mit einem Festgottesdienst und einer Kopfhörerparty hat die Evangelische Gemeindejugend Baden (EGJ) am Samstagabend ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Die EGJ habe in den letzten 50 Jahren in die Gesellschaft gewirkt und die Kirche verändert, erneuert und lebendiger gemacht, schrieb der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh in einem Grußwort: "Für mich ist evangelische Jugendarbeit eine Schule der Demokratie". Dies sei heute besonders wichtig als "Gegengift gegen den Populismus". Die Gemeindejugend sei ein Segen "für unsere Kirche und für Baden".

Prälat Traugott Schächtele bezeichnete in seiner Predigt die Gründung der EGJ im Jahr 1969 als epochemachendes Ereignis. Die Fusion der beiden Jugendverbände, Jungmännerarbeit und Mädchenarbeit, sei damals ein kühner Schritt gewesen und politisch nicht folgenlos geblieben. Lange vor den Parteien wie den Grünen und der SPD habe die Gemeindejugend bereits damals alle wichtigen Aufgaben immer mit einer Frau und einem Mann besetzt. 

"Die EGJ ist Kirche", so Schächtele. Sie sei nicht so traditionsgeprägt wie die Mutterkirche, aber immer mit dem Ohr an den großen Themen der Zeit. Sie habe Mut anzuecken. Auch wenn die Gemeindejugend nicht immer theologisch korrekt sei, sei sie immer nah dran an den jungen Menschen.

Gefeiert wurde auch mit einer sogenannten Kopfhörerparty oder Silent Disco, bei der Tanzende die Musik über Funkkopfhörer hören statt über Lautsprecher. Wer keine Kopfhörer aufhatte, konnte den tanzenden Menschen in einem stillen Raum zusehen und sich in Ruhe unterhalten.

Rund 30.000 Jugendliche gehören zur EGJ, dem Netzwerk der landeskirchlichen Kinder- und Jugendarbeit. Die Gemeindejugend ist Teil der Evangelischen Jugend Baden mit Sitz in Karlsruhe. Angebote und Beteiligungsmöglichkeiten richten sich an Kinder und Jugendliche, Mädchen und Jungen, junge Frauen und junge Männer. Die Arbeit wird von mehr als 5.000 ehrenamtlich tätigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen getragen. Unterstützt werden sie von Hauptberuflichen.