Wahlaufruf an Protestanten und ökumenischer Adventsauftakt

Wahlaufruf an Protestanten und ökumenischer Adventsauftakt
Rund eine Million badische und 1,8 Millionen württembergische Protestanten sind an diesem Sonntag (1. Dezember) dazu aufgerufen, ihre örtlichen Kirchengemeinderäte neu zu wählen. In der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wird darüber hinaus die Landessynode - das Kirchenparlament - neu bestimmt. Außerdem gibt es einen katholisch-evangelischen Schulterschluss zum Start der Vorweihnachtszeit.

Württemberg ist die einzige Landeskirche in Deutschland, in der die Landessynode unmittelbar vom Kirchenvolk gewählt wird. Das Kirchenparlament entscheidet über die Verwendung der Kirchensteuern, beschließt Gesetze und wird einen Nachfolger für Landesbischof Frank Otfried July küren, der spätestens im Juli 2022 in den Ruhestand geht.

In Baden bewerben sich knapp 4.400 Frauen und Männer um Mandate in 640 evangelischen Kirchengemeinden. In Württemberg sind es rund 10.000 Kandidaten in mehr als 1.200 Gemeinden. Für die württembergische Landessynode stehen 165 Bewerber für 90 Plätze zur Wahl.

In mindestens vier württembergischen und 15 badischen evangelischen Kirchengemeinden kann am kommenden Sonntag allerdings keine Wahl für den Kirchengemeinderat stattfinden. Der Grund: Es gibt nicht genügend Kandidaten für die zu besetzenden Mandate. In diesen Gemeinden muss die Wahl der örtlichen Leitung in den nächsten Monaten nachgeholt werden.

Zudem beginnen der Bischof der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, und der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, mit einem ökumenischen Gottesdienst den Advent. Am Samstag, 30. November, feiern die beiden Geistlichen um 18 Uhr miteinander in der Herrenberger Stiftskirche, wie die zwei Kirchen mitteilten.

Eine Besonderheit für die Besucher der Stiftskirche ist die digitale Installation des Herrenberger Altars von Jerg Ratgeb. Es handelt sich um eine Nachbildung des Originals, das sich in der Staatsgalerie Stuttgart befindet. Die Installation steht an der Stelle, an der der Altar bis vor rund 100 Jahren in der Stiftskirche seine Heimat hatte.